Gladbeck. Die 14-jährige Schülerin Emily Rickert aus Gladbeck zeichnet in nahezu jeder freien Minute. Mit speziellen Stiften entstehen mal bunte und mal düstere Fantasiehelden für spannende Bildergeschichten. Dabei hat die junge Künstlerin einen großen Traum: Eine Reise nach Japan - ins Reich der Mangas.
Wenn man die vielen bunten Stifte daheim auf dem Küchentisch sieht, ist es naheliegend, zu vermuten, dass Emily Rickert gerne malt. Und wenn man sie fragt, wie die Helden ihrer Bilder heißen und „Kosuke Murakami“ oder „Makoto Kurasagi“ als Antwort kommt, ist es offensichtlich, welche Stilrichtung die 14-Jährige bevorzugt. Richtig, Emily Rickert malt mit Vorliebe Mangas.
Die zeichnen kann Emily inzwischen so gut, dass ihre Kunstlehrerin am Heisenberg
Gymnasium die Schülerin für den Wettbewerb des Landes NRW unter dem Motto „Begegnung mit Osteuropa“ angemeldet hat. Mit der Aufgabe, die Sommerferienreise zweier Mädchen, die allein auf große Fahrt gehen, in einer spannenden Geschichte zu erzählen. Klar, dass Emily das Abenteuer in Bildern als Manga umsetzen wird. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2015, danach gilt es dem Gladbecker Talent die Daumen zu drücken.
Warum Sie Mangas mag? „Weil die so verrückt sind“, sagt Emily. Der Fantasie seien beim Zeichnen kaum Grenzen gesetzt. Da gebe es eher naiv wirkende, knallbunte kindliche Figuren mit großen Augen bis hin zu futuristischen Helden, die sich in drastisch martialischen Bildern durch Zukunftswelten kämpfen. „Zurzeit gefallen mir die Arbeiten von Tsutomu Niehei am besten.“ Ein japanischer Manga-Zeichner, der mit Blame! ein düsteres, eher skizzenhaftes Endzeit-Szenario geschaffen hat.
Tipps und Kniffe aus Lehrbüchern
Gemalt habe sie schon immer gerne und in der 4. Klasse damit begonnen, Mangas zu zeichnen, erzählt Emily. Von sich aus habe sie als Neunjährige den ersten Zeichenkurs in der Jugendkunstschule besucht. Jetzt holt sich das Talent autodidaktisch Tipps und Kniffe aus Manga-Lehrbüchern. In ihren Arbeiten ist so deutlich eine Entwicklung zu erkennen. Emilys neueste Helden wie der leicht streberhafte Kosuke Murakami zeigen eine sichere Strichführung und gekonnte, realistischere Details wie Schattenfalten in der Kleidung und Lichtreflexe im Haar.
Fast zärtlich präsentiert die Schülerin aber auch einen älteren Schatz: ihre erstes, eigenes Mangabuch. Etwa 20 bunte Seiten rund um den selbst erschaffenen Helden „Keiron“. Ein Junge, der gerne am Computer zockt und davon träumt, ein Held zu
Talente gesucht
Die WAZ sucht gemeinsam mit dem Braucker Bildungs- und Begegnungszentrum Gladbecker Talente, die ihre Fähigkeiten und Produkte auf einem Markt der Talente am 27. September präsentieren wollen.
Gladbecker, die teilnehmen wollen, können sich bei der WAZ melden: 29 98-38 oder redaktion.gladbeck@waz.de
werden. Ein Wunsch, der wahr wird, als sich Wirklichkeit und Computerwelt immer mehr verwischen. „Das Manga habe ich als Projektarbeit für den Kunstunterricht abgegeben“, sagt Emily. Lohn der talentierten Mühe war die Bestnote.
Apropos Note. Wenn mindestens eine Eins vor ihrer Abi-Zensur steht, erfüllt sich für Emily selbst ein Wunschtraum. „Dann finanziert mir meine Patentante eine Japan-Reise“ – ins Heimatland der Mangas. Kunst, Mathe und Informatik sind Emilys Lieblingsfächer, die das Zeichentalent prima für ihren Berufswunsch nutzen kann, „Designerin für Computerspiele“.