Gladbeck. . Nach der Untersuchung einer Brandruine in Gladbeck ist der durch die Polizei eingesetzte Brandermittler Ernst Sandmann zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen: Das Feuer wurde in dem Haus vorsätzlich gelegt. Um die Tatumstände aufzuklären, hat das Polizeipräsidium Recklinghausen eine Mordkommission eingerichtet.
Wer ist für das verheerende Feuer im Wohn- und Geschäftshaus Horster Straße 235 in Brauck verantwortlich? Wer hat skrupellos den Tod von Menschen in Kauf genommen? Denn nach der Untersuchung der Brandruine ist der durch die Polizei eingesetzte Brandermittler Ernst Sandmann zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen: Das Feuer wurde durch vorsätzliche Brandstiftung verursacht. Um die Tatumstände aufzuklären, hat das Polizeipräsidium Recklinghausen eine Mordkommission eingerichtet.
Zeugen, die am Donnerstagmorgen Beobachtungen im Umfeld des Hauses gemacht haben oder sonstige sachdienliche Hinweise zur Tat geben können, werden dringend gesucht. Sie werden gebeten, umgehend die Polizei in Recklinghausen anzurufen unter 02361-550.
Es besteht weiter Lebensgefahr für eine Mieterin
In einer gemeinsamen Presseerklärung der Polizei mit dem zuständigen Staatsanwalt Joachim Lichtinghagen wird weiter mitgeteilt, dass für die 51-jährige Mieterin der linken Obergeschosswohnung, die schwere Brandverletzungen erlitt, weiter Lebensgefahr besteht. Die Frau wird auf der Intensivstation einer Bochumer Klinik behandelt. Ihr Lebenspartner (77) erlitt eine Rauchgasvergiftung. Er wird am Mittwoch von der Polizei befragt. Bislang hatte er vor seiner ärztlichen Behandlung nur kurz angegeben, dass er aufgewacht und „auf einmal vor einer Feuerwand“ gestanden habe.
Hausbrand in Gladbeck-Brauck
Zum Zeitpunkt der jetzigen Ermittlungen schließt Staatsanwalt Joachim Lichtinghagen sowohl eine Beziehungstat, „oder dass einer der Mieter das Feuer gelegt hat“, aus. Gesucht wird ein „externer“ Täter. Ob das Feuer im Flur gelegt wurde oder jegliche weiteren Details, teilen die Ermittler noch nicht mit, „damit die laufenden Ermittlungen nicht gefährdet werden“.
Klar ist aber wohl, dass das Feuer zunächst im linken Obergeschoss wütete, bevor sich die Flammen in das Dachgeschoss ausbreiteten. Mitarbeiter der Bäckerei Basak, die bereits im Erdgeschoss in der Backstube arbeiteten, hatten das Feuer gegen 4.30 Uhr am Donnerstagmorgen bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert. Kurz nach Eintreffen der Feuerwehr kam es zur Durchzündung von der brennenden Wohnung ins ausgebaute Dachgeschoss.
Wiederaufbau eventuell wirtschaftlich nicht sinnvoll
Der hier wohnende Mieter konnte sich bis auf einen Außenanbau im Obergeschoss retten, von wo der 46-Jährige in die Tiefe sprang, wobei er sich den Fuß brach. Die im rechten Obergeschoss wohnende Mieterin (34) konnte sich mit drei übernachtenden Gästen genauso wie ihre beiden Obergeschoss-Nachbarn vor den Flammen auf den Außensims über dem Bäckereieingang flüchten, von wo sie die Feuerwehr mit Leitern rettete.
Durch den Brand wurde das Haus so erheblich zerstört, dass sich die Frage stellt, ob ein Wiederaufbau wirtschaftlich sinnvoll ist.