Gladbeck. Dienstagnachmittag wollen Kripo und Staatsanwaltschaft eine Presseerklärung abgeben. Schon vorab erfuhr die WAZ, dass Brandstiftung die Ursache für den verheerenden Brand in dem Mehrfamilienhaus in Gladbeck-Brauck ist. Bei dem Feuer am Donnerstagmorgen sind mehrere Hausbewohner verletzt worden.
Die Kripo hat Brandtstiftung als Ursache für den verheerenden Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus in Gladbeck-Brauck am Donnerstag ermittelt. Das teilte die Polizei in Recklinghausen jetzt auf Anfrage der WAZ mit. Bei dem Feuer erlitten sechs Hausbewohner Verletzungen, eine Frau (51) musste mit schwersten Brandverletzungen in eine Spezialklinik eingeliefert werden.
Weitere Einzelheiten wollen die zuständige Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Recklinghausen und die ermittelnde Staatsanwaltschaft Essen in einer gemeinsamen Presseerklärung am Nachmittag bekannt geben. Zur Klärung der Brandursache war am Freitag auch ein Brandmittelspürhund in der Brandruine eingesetzt worden, der auf die Erkennung von Brandbeschleunigern (z.B. Benzin) trainiert ist. Zudem untersuchten Experten der Kriminalpolizei für Branddelikte die Räumlichkeiten. Doch bevor Spürhund Kimba in dem Haus auf Spurensuche gehen konnte, musste erst die Statik der Brandruine überprüft werden.
Hausbrand in Gladbeck-Brauck
Dienstag war dann der ermittelnde Staatsanwalt Joachim Lichtinghagen in Gladbeck vor Ort, um das Brand-Haus in Augenschein zu nehmen. Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich eine Bäckerei, von der aus Mitarbeiter den Brand entdeckt und gemeldet hatten. Nach ersten Erkenntnissen soll das Feuer in der rechten Obergeschosswohnung ausgebrochen sein. Von hier aus gelang der Mieterin (51) mit lebensgefährlichen Brandverletzungen die Flucht. Ihr Lebensgefährte (77) erlitt eine Rauchgasvergiftung.
Zeugen wollen nach Ausbruch des Brandes einen Knall gehört haben
Obwohl Zeugen nach Ausbruch des Brandes am Donnerstag gegen 4.30 Uhr einen Knall gehört haben, ging der Spezialist schon zu diesem Zeitpunkt von wahrscheinlich keiner vorsätzlich herbeigeführten Explosion aus, „dazu haben wir rund um das Haus kein charakteristisches Spurbild, wie das von weggesprengten Trümmerteilen, gefunden.“ Bei großer Hitze könnten durchaus auch Fernseher oder Fensterscheiben mit gut hörbarem Knall zerspringen.
Aufgrund der Aussagen der brandbekämpfenden Feuerwehr, der betroffenen Hausbewohner und von Zeugen wurde davon ausgegangen, dass das Feuer in der rechten Obergeschosswohnung ausbrach. Wie bereits berichtet, erlitt die Wohnungsinhaberin (51) lebensgefährliche Verbrennungen und ihr Lebensgefährte (77) eine schwere Rauchgasvergiftung. Ein Bewohner (46) brach sich beim rettenden Sprung aus dem Obergeschoss ein Bein. Weitere vier Bewohner konnten unverletzt über Leitern von der Feuerwehr gerettet werden.