Gladbeck. Im Mai 2011 wurde Kevin Schwandt (23) während eines Stadtfests in Gladbeck Opfer einer Gewalttat, seitdem liegt er im Wachkoma. Ein Benefiz-Fußballspiel zu seinen Ehren brachte 23.000 Euro. Die Initiatoren des Spiels haben das Geld investiert - in ein behindertengerechtes Auto.
Es war ein wunderbarer, ein sonnenüberfluteter Frühherbst-Abend an der Hegestraße in Alt-Rentfort - und auf dem Kunstrasen standen nicht nur Kicker aus dem Stadtteil, sondern auf der Gegenseite auch die in der ganzen Region gefragte und beliebte Schalker Traditions-Elf. Zahlreiche Zuschauer kamen zu diesem Spiel der Extra-Klasse.
Klaus Fischer, Olaf Thon, Peter Sendscheid, Mathias Schipper & Co. auf der einen Seite; auf der anderen Seite eine von Offensiv-Spezialist Phillip „Podi“ Potratz (BV Rentfort) betreute Stadtteilauswahl aus Spielern des BV und des Schützenvereins 1898 e. V. - „Fußballerherz, was willst Du mehr?“, fragte die WAZ damals.
Und 1000 Zuschauer, die zum Benefiz-Kick kamen, sahen es genauso. Für die federführenden Organisatoren rund um Christoph Schwan, Mathias Schipper, Detlev Lennert und Till Roland zeigte diese beachtliche Resonanz damals auch, dass ein Stadtteil und eine ganze Stadt zusammenstehen, um den beim Stadtfest im Mai 2011 schwer verletzten jungen Gladbecker Kevin Schwandt aus Rentfort konkret zu unterstützen.
Julian Draxler stiftete Schuhe, Raul ein Trikot
Nun gab es am Donnerstagnachmittag sozusagen das i-Tüpfelchen zum sportlichen Geschehen vom September 2011: Das Benefiz-Fußballspiel für Kevin erbrachte ja alles in allem einen Rekorderlös von 23 000 Euro!
Der erfolgreiche Eintrittskarten-Verkauf (die Tickets gab’s im Vorfeld zu fünf Euro), die Versteigerung von heiß begehrten Spieler-Trikots (Farfan und Raul) sowie von ebenso gefragten Profi-Fußballschuhen (Julian Draxler), der Getränke- und Essensverkauf am Spielfeldrand, der Tombola-Erlös und auch weitere beachtliche Einzelspenden flossen in diese fulminante Rentforter Rekord-Spendensumme (teils zusätzlich) mit ein.
Über 23 000 Euro also, die nun gut angelegt wurden: Auf dem Gelände des Autohauses Schmitz an der Wilhelmstraße wurde ein behindertengerecht ausgestattetes Auto an Familie Schwandt übergeben; ein Auto, das es ermöglicht, künftig Fahrten mit Kevin zu unternehmen; eine dringend benötigte Hilfe im Alltag, die das Leben der Familie Schwandt merklich erleichtern wird. Kevin befindet sich - medizinisch gesehen - weiterhin im Wachkoma, ist aber im Rollstuhl mit fremder Hilfe mobil. Immer intensiver soll er nun nach Möglichkeit ins Familienleben mit eingebunden werden.
Zur Fahrzeugübergabe kamen auch die Eltern Cornelia und Peter Schwandt, die sich bei den Benefiz-Organisatoren vom September 2011 nochmals herzlich für alle Hilfe und Unterstützung bedankten.