Gladbeck/Bottrop. . Waren drei Männer, die die Sparkassen-Filiale in Bottrop-Fuhlenbrock im August 2012 überfallen haben sollen, auch am spektakulären Raub auf die Nationalbank in Gladbeck beteiligt? Spezialkräfte der Polizei haben das Trio Anfang Januar festgenommen. Die Ermittler sichten jetzt die sichergestellten Beweismittel.
Steht das Verfahren um den spektakulären Raubüberfall auf eine Filiale der Nationalbank in Gladbeck vor der entscheidenden Wende? In der ersten Januarwoche hatten Spezialeinsatzkräfte der Polizei einen 37-jährigen Gelsenkirchener in Essen, einen 50-jährigen Pulheimer in Pulheim und einen 40-jährigen Bottroper in Gladbeck festgenommen (die WAZ berichtete). Sie sollen am 15. August 2012 die Sparkassenfiliale Bottrop-Fuhlenbrock überfallen haben und sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Bei ihren Ermittlungen hat die Polizei auch Beweismittel gefunden, die in Verbindung mit dem Überfall auf die Filiale der Nationalbank in Gladbeck stehen. Näher äußern sich die Ermittler dazu nicht.
In einer Gladbecker Garage, die der 40-jährige Bottroper angemietet hatte, entdeckte die Polizei neben dem Motorrad, mit dem die Räuber nach dem Überfall auf die Sparkasse im Fuhlenbrock flüchteten, auch die Tatbekleidung, den Helm und das Dublettenkennzeichen, so heißt es in einer vom Polizeipräsidium Recklinghausen und der Staatsanwaltschaft Essen gemeinsam veröffentlichten Erklärung.
Der Verlauf des Überfalls in Bottrop
Nach bisherigen Ermittlungen soll sich der Verlauf des Überfalls auf die Sparkasse so abgespielt haben: Der Bottroper habe die Filiale in Motorradkleidung und Helm betreten und einen Bankangestellten mit einer Schusswaffe bedroht. Mit der Beute stieg er auf ein Motorrad, das vor der Bank wartete und von dem 50-jährigen Pulheimer gefahren worden sei. Der 37-jährige Gelsenkirchener habe Schmiere gestanden.Auf die Spur der Bankräuber kam die Polizei durch den Hinweis eines aufmerksamen Zeugen, der nach dem Überfall beobachtet hatte, wie auf einem Parkplatz in Oberhausen, nahe der Stadtgrenze zu Bottrop, ein Motorrad auf einen gelben Anhänger geladen wurde.
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Noch spektakulärer gestaltete sich der Überfall auf die Nationalbank an der Friedrich-Ebert-Straße, an dem das Trio ebenfalls beteiligt gewesen sein soll. Eine 30-jährige Bottroperin hatte im November 2010 die Filiale betreten. Sie sei am Vortag entführt worden, an ihren Arm sei eine Bombe gekettet. Das Geld, das ihr ausgehändigt wurde, hatte sie einem vor der Tür in einem Taxi wartenden Mann gegeben. Der oder die Täter konnten damals flüchten. Die Frau kehrte in die Bank zurück. Die vermeintliche „Bombe“ stellte sich als Attrappe heraus. Die Polizei hofft darauf, dass sich vor allem ein anonymer Zeuge noch mal meldet, der direkt nach dem Überfall bereits Hinweise auf die Täter gegeben hatte.
Belohnung ausgelobt
Die Nationalbank will für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, 3000 Euro Belohnung zahlen. Noch immer ist von der Beute des Überfalls selbst kein Cent aufgetaucht. Die - unbestätigte - Rede war damals von rund 100 000 Euro.