Gladbeck. .

Am Tag nach dem Überfall auf die Nationalbankstellt sich das Geschehen als noch dramatischer dar: Die Bottroperin, die mit der vermeintlichen Bombe in die Bank kam, war schon seit Mittwoch in der Gewalt der Täter.

Wie es in einer gemeinsamen Erklärung der Staatsanwaltschaft Essen und des Polizeipräsidiums Recklinghausen jetzt heißt, ist die 30-jährige Bottroperin von noch unbekannten Tätern am Abend vorher überwältigt und festgehalten worden. Weitere Einzelheiten zu den Umständen geben die ermittelnden Behörden „aus ermittlungstaktischen Gründen“ zurzeit nicht bekannt.

Am Mittwoch gegen 22 Uhr war die Bottroperin bereits von ihrem Freund als vermisst gemeldet worden. Zu diesem Zeitpunkt sei ein Kapitalverbrechen nicht auszuschließen gewesen, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Deshalb waren auch unmittelbar nach der Vermisstenanzeige umfangreiche Suchmaßnahmen in Bottrop und Gladbeck eingeleitet worden. Dabei waren auch Suchhunde und ein Hubschrauber eingesetzt. Die Suche blieb - wie bekannt - erfolglos.

Am Donnerstag ist die 30-jährige Frau dann offenbar über eine längere Strecke mit einem Auto transportiert worden, ehe sie mit der an den Arm geketteten vermeintlichen Kofferbombe in die Bank geschickt wurde. Sie muss dabei Todesangst ausgestanden haben, weil sie davon ausgehen musste, tatsächlich einen Sprengsatz am Arm zu tragen, der jeden Augenblick hochgehen konnte. Erst ein Spezialist des Landeskriminalamtes hatte später festgestellt, dass es sich lediglich um eine Attrappe handelte.

Ermittlungen laufen mit Hochdruck weiter

Nationalbank überfallen

Die Nationalbank an der Firedrich-Ebert-Straße in Gladbeck ist am Donnerstag überfallen worden. Foto: Dirk Bauer
Die Nationalbank an der Firedrich-Ebert-Straße in Gladbeck ist am Donnerstag überfallen worden. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
Die Nationalbank an der Firedrich-Ebert-Straße in Gladbeck ist am Donnerstag überfallen worden. Foto: Dirk Bauer
Die Nationalbank an der Firedrich-Ebert-Straße in Gladbeck ist am Donnerstag überfallen worden. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
Die Nationalbank an der Firedrich-Ebert-Straße in Gladbeck ist am Donnerstag überfallen worden. Foto: Dirk Bauer
Die Nationalbank an der Firedrich-Ebert-Straße in Gladbeck ist am Donnerstag überfallen worden. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
Die Nationalbank an der Firedrich-Ebert-Straße in Gladbeck ist am Donnerstag überfallen worden. Foto: Dirk Bauer
Die Nationalbank an der Firedrich-Ebert-Straße in Gladbeck ist am Donnerstag überfallen worden. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
Die Nationalbank an der Firedrich-Ebert-Straße in Gladbeck ist am Donnerstag überfallen worden. Foto: Dirk Bauer
Die Nationalbank an der Firedrich-Ebert-Straße in Gladbeck ist am Donnerstag überfallen worden. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool
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Nach dem Banküberfall hatte sich dann herausgestellt, dass es sich bei der 30-jährigen Bottroperin, die nach der Geldübergabe an einen Taxifahrer in die Bank zurückgekeht war, um die Vermisste vom Vortag handelte. Die Gladbecker Feuerwehr hatte die junge Frau vom Koffer befreit. Danach war sie, obwohl äußerlich unverletzt, vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden.

Auf der Spur des Täters oder der Täter, die offenbar sehr brutal zu Werke gingen, war die Polizei am Freitag offenbar noch nicht. Die Ermittlungen laufen mit Hochdruck weiter.

Die Nationalbank mit Hauptsitz in Essen gab auch einen Tag nach dem Gladbecker Überfall keine Stellungnahme ab. Sie verweist auf entsprechende Vereinbarungen mit der Polizei. Wie Pressesprecher Klaus Frick auf Nachfrage aber sagte, gehe es den Bankangestellten der Gladbecker Filiale „den Umständen entsprechend gut“. Natürlich seien sie aber verschreckt. Vorstandssprecher Dr. Lange hatte sich vor Ort informiert.