Gladbeck. . Mit dem Beginn eines Neubaus verschwindet die Ruine, die eine Explosion am 13. September 2008 verursacht hatte. Damals hatte ein Bewohner des Hauses einen Sprengsatz aus 28 Litern Benzin gezündet – offenbar das tragische Ende einer Beziehungskrise. Der Tatort sah nach der Explosion aus wie ein Trümmerfeld.

Über vier Jahre nach dem tragischen Explosions-Unglück in Brauck verschwindet die Ruine an der Horster Straße. Bauunternehmer Matthias Schulte-Wolter hat mit der Errichtung eines neuen Wohnhauses begonnen.

Der Abriss der letzten Ruinenmauern des Hauses Horster Straße 270 erfolgte bereits in der vergangenen Woche. Am Montag begannen Bauarbeiter mit dem Ausschachten für den Neubau. Schulte-Wolter, Bauunternehmer aus dem münsterländischen Velen, ersetzt die Reste des Unglückshauses durch einen zweieinhalbgeschossigen Neubau mit acht eher kleineren Wohnungen. Die Wohnungen werden zwischen 48 und 70 qm groß, sind barrierefrei und können über einen Aufzug erreicht werden. Zum Garten und zur Seite erhält das Haus Balkone. Die Fassade wird eine Putzfassade.

Sie wird zwar baulich nicht an die unbeschädigte Hälfte des Unglückshauses (Horster Straße 268) angeglichen, beide Häuser sollen künftig aber farblich gleich gestaltet werden. Da der Neubau mit Wohnungsbauförderungsmitteln des Landes errichtet wird, benötigen Mieter einen Wohnberechtigungsschein.

Noch vor Weihnachten will der Bauunternehmer die Bodenplatte fertig haben, im Spätsommer 2013 soll das Haus bezugsfertig sein. Im Garten entstehen übrigens 14 Garagen, für die Mieter gibt es künftig einen Gemeinschaftsgarten.

Explosion und Brand waren so heftig, dass das Haus zerstört wurde

Mit dem Baubeginn verschwindet die Ruine, die eine Explosion am 13. September 2008 verursacht hatte. Damals hatte ein Bewohner des Hauses einen Sprengsatz aus 28 Litern Benzin gezündet – offenbar das tragische Ende einer Beziehungskrise. Explosion und Brand waren so heftig, dass das Haus zerstört wurde. Eine 61-jährige Bewohnerin starb an den Folgend des Brandes in ihrer Dachgeschosswohnung. Der Täter, ein damals 47-jähriger Bosnier, wurde später zu 14 Jahren Haft wegen Brandstiftung mit Todesfolge verurteilt.

Der Tatort sah nach der Explosion aus wie ein Trümmerfeld. Die Ruine war nicht mehr zu retten. Einige Monate nach dem Unglück hatte man die Trümmer bis auf den Keller und einige Wandstücke zum Nachbarhaus abgetragen. Seitdem steht Ruine verlassen da, ein Bauzaun verwehrte den Zutritt. Von Anfang an wollte sich Annington von dem Haus trennen, suchte aber mehr als zwei Jahre einen Käufer, bis Schulte-Wolter die Ruine und das Nachbarhaus im April 2011 übernahm.

Das intakte Nachbarhaus, das frei gezogen war, modernisierte der Bauunternehmer. Längst sind dort alle fünf Wohnungen wieder vermietet.