Gladbeck.

Gute Nachricht für Brauck: Fast vier Jahre nach dem Explosionsunglück an der Horster Straße wird ab Sommer die Bauruine fallen und durch eine Neubebauung ersetzt. Seit der Explosion des Hauses Horster Straße 270 im September 2008 bietet sie ein trostloses Bild im Stadtteil.

Bauunternehmer Matthias Schulte-Wolter wartet täglich auf die Baugenehmigung für ein Mehrfamilienhaus, die Verwaltung signalisierte jetzt, dass es in den nächsten Tagen grünes Licht aus dem Bauordnungsamt geben wird.

Schulter-Wolter, Bauunternehmer aus dem münsterländischen Velen, besitzt seit etwa einem Jahr das Unglücksgrundstück, einst eine Annington-Immobilie. Die Abbruchgenehmigung hat der Bauunternehmer längst.

Die unbeschädigte Haushälfte (Horster Straße 268) hat der Investor bereits wieder hergerichtet. „Alle fünf Wohnungen sind auch vermietet“, berichtet er der WAZ. U.a. seien die Bäder neu gemacht worden. In diesen Tagen werden auch die Gärten hinterm Haus in Stand gesetzt.

In der zweiten Jahreshälfte will Schulte-Wolter schließlich anstelle der Hausruine einen zweieinhalbgeschossigen Neubau mit acht eher kleineren Wohnungen bauen. Den Rohbau will er noch fertig haben, bevor der nächste Winter kommt, so Schulte-Wolter.

Die Wohnungen werden zwischen 48 und 70 qm groß, barrierefrei und mit Wohnungsbauförderungsmitteln gebaut. Die Quadratmetermiete wird bei etwa 4,50 € kalt liegen. Das heißt: Künftige Mieter benötigen einen Wohnberechtigungsschein. Dass er die Wohnungen vermietet bekommt, daran hat Schulte-Wolter keinen Zweifel.

Zur Zeit steckt er mit seinen Plänen in den letzten Vorbereitungen, u.a. wird die Prüfstatik erstellt. Noch nicht entschieden sei, so der Bauherr, ob er einen Putz- oder Klinkerbau hochziehen wird. Sicher ist: Der Neubau wird baulich nicht an die alte, unbeschädigte Haushälfte angeglichen. Die erhält eventuell einen neuen Anstrich. Übrigens errichtet der Unternehmer im Gartenbereich auch 13 Garagen. Die Zufahrt wird an der südlichen Seite des Neubaus gebaut.

Ein Bewohner hatte am 13. September 2008 einen Sprengsatz aus 28 Litern Benzin gezündet, der Explosion und Brand auslöste und das Haus zerstörte, offenbar das tragische Ende einer Beziehungskrise. Eine 61-jährige Bewohnerin starb in ihrer Dachgeschosswohnung. Der Täter, ein 47-jähriger Bosnier, wurde zu 14 Jahren Haft wegen Brandstiftung mit Todesfolge verurteilt.