Gladbeck. In Gladbeck gibt es ein besonderes Café für Familien. Hier fühlt sich niemand von Kindern gestört, im Gegenteil. Was das Confetti zu bieten hat.

Im alten Gemeindehaus der Martin-Luther-Kirche auf der Josefstraße begegnen Carina Malleis und ihr Team frisch gebackenen Eltern morgens von Montag bis Freitag im Familiencafé Confetti. Bei Waffeln und Getränken informieren sie dabei auch über das vielfältige Angebot an frühkindlich-pädagogischen Kursen für Eltern und Kind der evangelischen Kirchengemeinde Gladbeck.

Im Confetti in GLadbeck können Eltern mit anderen Eltern ins Gespräch kommen

„Viele Eltern mit Kleinkindern trauen sich nicht, reguläre Cafés zu besuchen, aus Angst, die anderen Gäste zu stören“, meint Carina Malleis. Sie leitet seit Oktober 2022 den Eltern-Kind Bereich der evangelischen Kirchengemeinde. Das „Confetti“ sei daher eine Möglichkeit für Eltern, nach der Geburt des Kindes wieder ins Sozialleben einzusteigen und sich unter einander auszutauschen.

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Mit bunt verzierten Wänden und vielen Spielmöglichkeiten für Kleinkinder sowie einer Krabbel-Ecke für Säuglinge ist das Familiencafé Confetti auch für die Allerjüngsten ein guter Ort. Außerdem gibt es Tische im Kinderformat, eine kleine Kinderbuchsammlung und einen extra Bereich zum Stillen. Das Café Confetti ist unter der Woche von montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

Immer dienstags und mittwochs gibt es auch ein Frühstück

Dienstags und mittwochs bietet das Café ein ausgewogenes Frühstück, auch mit vegetarischen Optionen, für die ganze Familie. Für 7,50 Euro pro Person erhält man Brot, Brötchen und Wurst- beziehungsweise Käseaufschnitt, sowie eine Auswahl süßer Aufstriche wie Marmelade oder Nutella. Allerdings muss ein Frühstück vorab telefonisch bestellt werden. „Wir wollen so nachhaltig wie möglich wirtschaften, und bereiten daher erst nach telefonsicher Voranmeldung ein komplettes Frühstück zu“, so Malleis.

Für den Nachwuchs gibt es im Gladbecker Familiencafé Confetti eine eigene kleine Ecke.
Für den Nachwuchs gibt es im Gladbecker Familiencafé Confetti eine eigene kleine Ecke. © WAZ | Ev.-luth. Kirchengemeinde

Insgesamt seien die Preise im Vergleich zu anderen Cafés eher moderat. Kaffee, Wasser und Softdrinks werden für zwei bis drei Euro angeboten. Eine Waffel oder ein Stück Kuchen kosten jeweils 1,50 Euro. Trotzdem könne man sich ohne finanzielle Unterstützung durch die Kirche refinanzieren. Denn das Café solle als Begegnungsstätte fungieren, und viele Besucher blieben im Rahmen der Kursangebote noch auf einen Kaffee.

An jedem zweiten Mittwoch im Monat findet nachmittags zudem eine Beratungsstunde mit einer zertifizierten Stillberaterin statt. „Das Stillcafé bietet als Anlaufstelle für stillende Eltern und Interessierte einen Raum zum Austausch von Erfahrungen und fürs Beisammensein“, so Malleis. Die Beraterin stehe mit Tipps zur Seite und begleite die Mütter gegebenenfalls auch in den separaten Stillbereich.

Warum das Café Confetti auch einen kleinen Verkaufsbereich hat

Und das Café Confetti hat noch mehr zu bieten: Einen kleinen Verkaufsbereich nämlich, in dem Eltern, meistens Mütter, handgemachte Dinge ausstellen können. „Jede Mutter meldet vorab ein Kleingewerbe an und kann im Anschluss ihre Sachen ausstellen“, so Malleis. Die Bezahlung laufe über eine Spardose oder Paypal und basiere auf Vertrauen, was bisher gut funktioniere. Sie selbst biete Kinderkleidung zum Verkauf an, die sie in ihrer Freizeit mit Sprüchen und Motiven bedrucke. Insgesamt solle so eine Möglichkeit geschaffen werden, mit einem Hobby noch etwas Geld zu verdienen.

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Weitere Angebote der Kirchengemeinde, die in Malleis Ressort fallen, drehen sich um die frühkindliche Eltern-Kind-Bindung. Es werden Kurse zur Babymassage, Spiel- und Bastelgruppen und eine Tragberatung angeboten. „Die Bindung zwischen Mutter und Kind wird in den ersten Monaten neben der verbalen Kommunikation, vor allem über Körperkontakt geschaffen“, so Malleis. Im Kurs „Windelrocker“ tanzen und turnen Eltern mit ihren Kindern.

Mit PEKiP Kinder im ersten Lebensjahr in ihrer Entwicklung unterstützen

Das Herzstück bilde allerdings das Prager-Eltern-Kind-Programm (PEKiP). Dabei handelt es sich um ein, in der namensgebenden, tschechischen Hauptstadt entwickeltes, Kurskonzept. Die Kurse sollen Kinder im ersten Lebensjahr in ihrer Entwicklung unterstützen und den Kindern die Möglichkeit bieten, die ersten sozialen Kontakten zu knüpfen. Weiterhin haben die Eltern der gleichaltrigen Kinder die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches auch mit der Kursleiterin, welche wichtige Bestandteile und Themen des ersten Lebensjahrs aufgreift und in dem Kurs aufarbeitet.

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„Das Ziel des Kurses ist es, die frühkindliche Entwicklung zu begleiten, während sie stattfindet. Jede Entwicklungsphase wird erklärt und begleitet“, so Malleis. Sie freue es zu sehen, dass nach Ende der zweimal wöchentlich stattfindenden Kurse, die Gruppen in der Regel auch weiterhin in Kontakt blieben. Um solch einen PEKiP-Kurs zu leiten, bedarf es einer Weiterbildung für bereits ausgebildete Pädagogen.