Gladbeck. Im K4 in Gladbeck fand am Wochenende eine Kommunionkleider-Börse statt. Die gebrauchten Sachen für Kinder waren sehr gefragt.
Nach der Taufe ist die erste heilige Kommunion für viele Kinder der intensivste Berührungspunkt mit der Kirchengemeinschaft. Neben der religiösen Bildung durch Katecheten und Katechetinnen, gehört zur Vorbereitung auch, das passende Outfit zu finden. Für viele Familien ist der Kauf eines Kommunionskleides oder –anzugs, beides wird meist nur ein einziges Mal getragen und verschwindet dann im Schrank, eine finanzielle Belastung. So sieht es auch das Team vom sozialpastoralen Zentrum K4 und veranstaltete eine Kleiderbörse für Kommunionskleidung an der Kirchstraße. Die Besucher kamen auch aus umliegenden Städten und Gemeinden
Schon am Morgen standen die Leute vor dem Gladbecker K4 Schlange
Am Samstag konnten Interessenten die Kleiderbörse besuchen. „Eigentlich rechneten wir erst gegen Nachmittag mit vielen Besuchern. Die Gladbecker sind ja vermeintlich Langschläfer“, erzählt Marlies Bayerl, Mitorganisatorin der Veranstaltung. Zusammen mit anderen ehemaligen Katechetinnen betreute Bayerl die Veranstaltung ehrenamtlich. Doch schon am Morgen hätten die Menschen vor dem Verkaufsbereich Schlange gestanden, um die besten Stücke zu ergattern. Um ein Gedränge zu vermeiden und die Übersicht zu behalten, wurden die Besucher grüppchenweise in den Verkaufsraum geführt.
Auf zwei Kleiderständern drapierten die Helferinnen die Kleidung. Außerdem standen Schuhe, Taschen und andere Accessoires zum Verkauf. In zwei improvisierten Kabinen konnten die Kinder die Sachen anprobieren. „Zwischenzeitlich hatte es den Anschein eines Winterschlussverkaufs. Wir sind von der guten Resonanz wirklich begeistert“, so Bayerl, „Entgegen unserer Erwartung waren die teureren Stücke als erstes weg.“ Von den 30 angebotenen Outfits seien fast alle verkauft worden.
Der Erlös aus dem Verkauf geht an die Familien, die die Sachen zur Verfügung gestellt haben
Zuvor hatten Familien die gebrauchten Kleidungsstücke bei der Propsteipfarrei St. Lamberti abgegeben. Diese verkaufte die Anziehsachen anschließend zu dem vorher vereinbarten Preis. Der Erlös geht in vollem Umfang an die Familien zurück. Die angebotenen Kleider bewegten sich dabei in einer Preisspanne von 20 bis 120 Euro. Wobei der Neupreis häufig mehr als das doppelte betragen hat, so das Verkaufsteam. Auf diese Weise kämen auch finanziell schwächere Haushalte an hochwertige Kommunionskleidung. Über die Jahre ändere sich der Stil der Kommunion und der Kleidung ohnehin kaum, was eine Wiederverwendung begünstige. „Wir haben deutlich mehr Kleider als Anzüge erhalten. Ein Anzug oder Hemd lässt sich eben zu mehr Gelegenheiten tragen als ein weißes Rüschenkleid“, so Bayerl.
Oft landen die Kommunion-Kleider im besten Zustand auf dem Müll
Meist seien die Besitzer ihren Sachen ohnehin zu schnell entwachsen, als dass sich viele Gelegenheiten ergeben könnten, sich erneut in Schale zu werfen. So würden die aufwendig produzierten Kleidungsstücke oft im besten Zustand auf dem Müll landen, nur damit im nächsten Jahr eine weitere Charge folge. Dem wolle man im K4 entgegenwirken.
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Schon in vergangenen Jahren habe es in Gladbeck ähnliche Angebote gegeben, an denen das sozialpastorale Zentrum allerdings nicht beteiligt war. „Das war die erste Kleiderbörse dieser Art seit den Pandemiejahren. Und für unsere Pfarrei die erste überhaupt“, so Bayerl. Zukünftig dürfte die Kleiderbörse wieder jährlich stattfinden, sofern sich Ehrenämtler finden ließen, die das Projekt unterstützen und organisieren.
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