Gladbeck. Das Gesundheitswesen ist die berufliche Heimat von Wieland Kleinheisterkamp. Als neuer Vorstand der Caritas ist ihm ein Aspekt besonders wichtig.

Wieland Kleinheisterkamp ist ein Mann der Zahlen. Revision, Controlling, die Finanzen. Darum drehte sich alles in seinen zurückliegenden 23 Berufsjahren. Zwar war Wieland Kleinheisterkamp da auch schon im sozialen Bereich tätig. Aber eben nicht so nah an den Menschen dran, um die es ging. Das will er nun ändern. Der 52-jährige Mülheimer ist der neue Vorsitzende des Caritas-Verbandes in Gladbeck – und somit für 800 Mitarbeiter und mehr als 2000 Menschen verantwortlich, die von der Caritas jährlich im Schnitt in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen und Problemsituationen betreut werden.

Die Entscheidung nach Gladbeck zu wechseln fiel während der Corona-Pandemie

In der Corona-Pandemie, sagt Wieland Kleinheisterkamp, habe sich bei ihm der Gedanke verfestigt, sich beruflich noch einmal verändern zu wollen. Und nach zwei – natürlich intensiven Gesprächen – mit der Leitung des Wohlfahrtsverbandes fiel dann auch tatsächlich schon die Entscheidung für den neuen Job in Gladbeck. Seit gut zehn Wochen arbeitet sich Kleinheisterkamp bereits in seinen neuen Aufgabenbereich ein. Noch wenige Tage ist Rainer Knubben, bislang Caritas-Chef in Gladbeck, dabei an seiner Seite. Dass er sich mit seinem Vorgänger so gut verstehe, in vielen Dingen ähnliche Ansichten vertrete, habe ihm dann noch einmal mehr gezeigt, dass seine Entscheidung richtig gewesen sei, so der neue Caritas-Vorstand im Gespräch mit der WAZ. „So wie mein Vorgänger auch, bin ich ein Mann der deutlichen Worte, ein Kind des Ruhrgebiets eben“, sagt Wieland Kleinheisterkamp.

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Der 52-Jährige lebt mit seiner Ehefrau in Mülheim an der Ruhr, dort ist er auch aufgewachsen. Seit seinem sechsten Lebensjahr ist der Fußball sein Sport. In dem Verein, in dem er als kleiner Jungen das Kicken gelernt hat, engagiert sich Kleinheisterkamp noch heute. Fußball, sagt er, sei ein Teamsport. Im Sportverein zähle die Gemeinschaft, der Zusammenhalt. Positive Erfahrungen, so der 52-Jährige, die man so vielen Kindern wie nur möglich bereiten sollte. Seine Fußballschuhe hat Kleinheisterkamp schon vor einiger Zeit an den Nagel gehängt. „Wir ehemaligen Fußballer gehen nun gemeinsam laufen, wenn’s passt mehrmals die Woche. Und danach wird noch bei einem Bierchen ein bisschen gequatscht.“

Natürlich wird Wieland Kleinheisterkamp, hier in seinem neuen Büro an der Kirchstraße, auch als Vorstand des Gladbecker Caritasverbands viel Zeit am Schreibtisch verbringen. Dabei aber auch viel Kontakt zu den Menschen zu halten, ist ihm besonders wichtig.
Natürlich wird Wieland Kleinheisterkamp, hier in seinem neuen Büro an der Kirchstraße, auch als Vorstand des Gladbecker Caritasverbands viel Zeit am Schreibtisch verbringen. Dabei aber auch viel Kontakt zu den Menschen zu halten, ist ihm besonders wichtig. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Der neue Caritas-Chef in Gladbeck lernt gerade sein großes, neues Team kennen

Der Teamgeist hat also für Wieland Kleinheisterkamp schon früh eine große Rolle gespielt. In seinem neuen Job soll das eine konsequente Fortsetzung finden. Um sein neues, großes Team kennenzulernen, ist er gerade auf Vorstellungstour in den Einrichtungen, Büros und Werkstätten der Caritas. „Es dauert, bis man einen so großen Mitarbeiterkreis kennen gelernt hat“, sagt Kleinheisterkamp. Dass sein „Team“ sich wohlfühle, sei ihm ein wichtiges Anliegen. Denn: „Nur gemeinsam können wir einen guten Job für die Menschen machen.“

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Das Gesundheitswesen war schon immer die berufliche Heimat des gelernten Personalmanagement-Ökonoms. Neun Jahre hat Wieland Kleinheisterkamp für die Theodor-Fliedner-Stiftung in seiner Heimatstadt gearbeitet. Es folgten 14 Jahre bei der Hellmich-Unternehmensgruppe. Dort war er geschäftsführend für mehrere Seniorenheime verantwortlich. Mit den Menschen selber hatte er als Controller und Revisor allerdings weniger zu tun. Mit dem Wechsel zum Gladbecker Caritasverband soll sich das jetzt ändern. „Es ist mit ein großes Anliegen, nun die Arbeit mit den Menschen mehr in den Mittelpunkt zu rücken“, sagt der neue Verbandschef.

Was Wieland Kleinheisterkamp an Gladbeck sofort gefallen hat

Von der Stadt Gladbeck habe er von Anfang an einen positiven Eindruck gehabt. „Natürlich habe ich mich zusammen mit meiner Frau hier umgeschaut, bevor die Entscheidung gefallen ist“, sagt Wieland Kleinheisterkamp. Beiden haben die gepflegte Innenstadt gut gefallen – und Wittringen ebenfalls. Dass es zudem menschlich passt, davon ist der bekennende Ruhrgebietler fest überzeugt. Schließlich ist ja auch Gladbeck fest verortet im Pott.

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