Gladbeck. Ökologisch abbaubare Urnen und anonyme Dünenverstreuungen: Ein Gladbecker Bestatter erklärt, welche nachhaltigen Bestattungsformen möglich sind.

Die einen verzichten auf Einwegverpackungen, die anderen lassen das Auto stehen und fahren stattdessen mit dem Bus durch Gladbeck – in den verschiedenen Lebensbereichen spielt Nachhaltigkeit mittlerweile eine wichtige Rolle. Selbst vor den Gladbecker Friedhöfen macht der ökologische Fußabdruck, der so gering wie möglich gehalten werden will, nicht Halt: Denn selbst wenn der Mensch einmal unter der Erde liegt, kann er dort mal mehr und mal weniger nachhaltig verweilen. Ein Bestatter aus Gladbeck erklärt, welche Möglichkeiten einer nachhaltigen Bestattung es gibt.

Nachhaltige Särge, Urnen, Blumenschmuck und Einladungskarten

„Rund 25 bis 30 Prozent meiner Kunden fragen mittlerweile danach, wie die kürzlich verstorbenen Angehörigen möglichst nachhaltig bestattet werden können – und es werden immer mehr“, erklärt Patrick Gomulski vom Bestattungshaus Gomulski am Kirchplatz 2. Dabei gibt es von der ökologisch abbaubaren Urne über Einladungskarten zur Beerdigung aus recyceltem Papier bis hin zu regionalem, zur Saison passendem Blumenschmuck ganz verschiedene Möglichkeiten, wie eine Beerdigung mit allem Drumherum wenig CO2 und Co. für die Nachwelt hinterlässt.

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Bei einer Erdbestattung kooperiert Gomulski mit den Caritas-Werkstätten in Gelsenkirchen, in denen Menschen mit Behinderungen Särge selbst produzieren. „Das ist deutlich besser, als einen billigen Sarg aus Polen oder Tschechien zu wählen, bei dem man nicht weiß, unter welchen Bedingungen er hergestellt wurde“, so der Bestatter. Soll ein verstorbener Mensch hingegen in einer Urne beerdigt werden, können Angehörige heutzutage beispielsweise Papiermodelle und Urnen aus gepresster Kohle wählen, die sich innerhalb von zehn Jahren vollständig auflösen – eine nachhaltige Alternative zu den früher üblichen Metallurnen.

Anonyme Dünenverstreuung: So läuft die Bestattung ab

Wenig Beeinträchtigungen für die Nachwelt verursacht auch eine relativ neue Form der Bestattung, die „anonyme Dünenverstreuung“. Dabei wird die Asche der Verstorbenen in eine Baumwolltasche oder eine Verstreuungsurne gefüllt und in den holländischen Dünen verstreut – in Deutschland ist diese Bestattungsform nicht erlaubt.

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„Die Verstreuung wird dann von Fachpersonal übernommen, die Angehörigen dürfen nicht dabei sein“, weiß Gomulski. Stattdessen erhalten die nahestehenden Personen eine Urkunde, auf der auch steht, wo die verstorbene Person bestattet wurde. „Auch ein Video der Bestattung ist möglich.“

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