Gladbeck. Die gute Nachricht: Es gibt eine einstimmige Erklärung zum Hama-Angriff auf Israel. Doch auf dem Weg hat sich der Rat nicht mit Ruhm bekleckert.

In der Diskussion rund um die Solidaritätsadresse an Israel hat der Rat kein gutes Bild abgegeben. Eigentlich war eine solche Solidarisierung von allen gewünscht. Zwischenzeitlich kam jedoch zunächst ein kleinliches Parteiengezänk mit zahlreichen Nickeligkeiten auf allen Seiten dabei heraus. Einige Ratsmitglieder haben die Debatte selbst als „unwürdig“ empfunden.

Portrait von WAZ Redakteur Matthias Düngelhoff.
Portrait von WAZ Redakteur Matthias Düngelhoff. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Und tatsächlich muss man die Frage stellen, ob der Rat es nicht einmal bei so einem Thema schafft, sich nicht in kleinlichen Streitereien zu ergehen. Die Initiative der CDU war gut und wichtig. Ob es allerdings klug war, für die Außendarstellung des Rates auch sofort eine eigene Formulierung öffentlich zu machen, steht auf einem anderen Blatt.

Besser im Vorfeld eine gemeinsame Erklärung erarbeitet

In so einer Frage, wenn es darum geht, möglichst viele Ratsmitglieder, am besten alle, hinter eine Formulierung zu bringen, hätte man vielleicht im Vorfeld der Sitzung mit den Fraktionsvorsitzenden eine Formulierung abstimmen können. Ja, die Zeit war knapp, doch es ist ja sogar in einer kurzen Sitzungspause gelungen, eine gemeinsame Formulierung zu erarbeiten, warum also nicht im Vorfeld?

Darum hätte sich vielleicht auch die Bürgermeisterin bemühen können, anstatt einfach nur eine eigene Formulierung anzubieten. Das hat ja – zugegeben mit mehr Vorlaufzeit – beim Appell für eine auskömmliche Finanzierung der Städte auch funktioniert. Dem Rat wäre es auf diese Weise erspart geblieben, sich in einer so wichtigen Frage derart zu präsentieren. Zum Glück haben alle Beteiligten am Ende die Kurve gekriegt und doch noch ein starkes, einstimmiges Signal gesandt.

Lesen sie hier einen Bericht zu dem Thema.