Gladbeck. Die Bezirksregierung hat die Bürgermeisterin eingeladen, sich selbst ein Bild von einer ZUE zu machen. Jetzt hat die Stadt darauf reagiert.

Die Stadtverwaltung hat die Einladung der Bezirksregierung angenommen, sich eine der Zentralen Unterbringungseinrichtungen anzuschauen. Das erklärte die Stadt auf Nachfrage. „Aktuell findet sich eine Gruppe aus Politik und Verwaltung, die an dem Besuch der Landesunterkünfte in Dorsten und Marl am 11. September teilnehmen wird“, so Stadtsprecher David Hennig. Da die Stadt Gladbeck und die Bürgermeisterin immer einen besseren Austausch zwischen Land und Kommune gefordert haben, solle dieser Termin nach Möglichkeit wahrgenommen werden.

Die Bezirksregierung Münster hatte die entsprechende Einladung öffentlich gemacht. Im Zuge der kontrovers geführten Diskussion um die Schaffung einer ZUE im Gladbecker Hotel Van der Valk wolle man Bürgermeisterin Bettina Weist und den Fraktionsvorsitzenden der demokratischen Parteien die Möglichkeit geben, sich selbst ein Bild von einer solchen Einrichtung zu machen. Dabei wollen Vertreter der Behörde „aus erster Hand über das Zusammenspiel von Bezirksregierung, Betreuungsdienst, Sicherheitsdienst, Kommunen, Ehrenamtlichen und Nachbarschaft informieren“.

Stadt Gladbeck beharrt trotz Besuchszusagen auf der Ablehnung der Pläne

Es gehe darum, dass die Stadt und die Vertreter der Parteien „nicht nur einen realistischen Eindruck vom Alltag in den ZUEn, sondern auch von ihrem Mitgestaltungsspielraum bekommen“, so die Bezirksregierung in ihrer Einladung. Nur: Wenn damit die Hoffnung verbunden ist, dass die Stadt ihre ablehnende Haltung noch einmal verändert, so scheint die vergeblich. Denn schriftlich teilt der Pressestelle auch mit. „An der ablehnenden Haltung gegenüber einer ZUE in Gladbeck an dem Standort Hotel Van der Valk wird ein solcher Besuch aber nichts ändern.“ Bereits im Juni hatte sich der Rat in einer Resolution gegen die Unterbringungen von Flüchtlingen in Wittringen ausgesprochen.

Schon vor dem Besuch der ZUE wird die Politik über den angedachten Bebauungsplan und die damit einhergehende Veränderungssperre beraten, zunächst am Montag im Hauptausschuss, das letzte Wort hat dann am Donnerstag der Rat. Verwaltung und Politik hoffen, die ZUE auf diese Weise verhindern, zumindest aber die Planungen verlangsamen zu können.