Gladbeck. Der Ärger im Gladbecker Rathaus hält an. Bürgermeisterin kritisiert die Verteilung von Flüchtlingsunterkünften im Regierungsbezirk.

Der Ärger im Gladbecker Rathaus über das unbeirrte Festhalten von Land und Bezirksregierung an den ZUE-Plänen für das Gladbecker Hotel Van der Valk hält an.

Bürgermeisterin Bettina Weist erklärt jetzt öffentlich erneut, dass die Zusage von Staatssekretär Bahr, die Stadt Gladbeck werde bei allen weiteren Planungen für die Flüchtlingsunterkunft mit am Tisch sitzen, nicht eingehalten worden sei. Bislang, so Weist weiter, habe es – entgegen anderslautender Behauptungen – keinerlei offizielles Gespräch mit Vertretern der Stadt Gladbeck gegeben.

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Zeitnah sei sie nach der Ratssitzung, in der das klare Nein gegen die ZUE im Hotel Van der Valk ausgesprochen worden sei, zum Regierungspräsidenten gefahren, um die Gründe für die Ablehnung der Stadt Gladbeck noch einmal darzulegen. „Dieser Termin hatte keinesfalls den Sinn, Verhandlungen über die ZUE zu führen. Ich habe dem Regierungspräsidenten stattdessen noch einmal unsere Situation verdeutlicht, auch unsere schwierigen Sozialdaten ins Feld geführt“, so die Bürgermeisterin.

Seitdem habe es kein Gesprächsangebot mehr gegeben, stattdessen habe das Land per Brief mitgeteilt, die Verhandlungen unvermindert fortzusetzen. Daraufhin habe sie den Regierungspräsidenten erneut um eine Stellungnahme gebeten. Neben der fehlenden Kommunikation, heißt es in der erneuten Mitteilung aus dem Gladbecker Rathaus, bemängele die Bürgermeisterin auch die Verteilung der geflüchteten Menschen auf die Standorte im Regierungsbezirk Münster. Sie weist darauf hin, dass zum Regierungsbezirk neben dem Kreis Recklinghausen noch vier weitere Kreise, außerdem drei kreisfreie Städte, gehören. Die Verteilung und die Errichtung von ZUE würde sich dabei aber mit bislang schon fünf Einrichtungen (zwei in Dorsten, dazu Castrop-Rauxel, Marl und Recklinghausen) überproportional auf die Städte im Kreis Recklinghausen konzentrieren. Das bezeichnet Weist als nicht gerecht. Sie wünscht sich deshalb „eine zentrale Koordinierungsstelle bei der Bezirksregierung, die für eine gerechte Verteilung sorgt und die Rahmenbedingungen vor Ort in den Blick nimmt“.