Gladbeck. Der Internationalen Gartenausstellung droht das Geld auszugehen. Warum das laut Stadt keinen Einfluss auf die Gladbecker Haldenwelt hat.

Geht das Projekt Internationale Gartenschau (IGA) 2027 den Bach runter? Inflation, exorbitante Material- und Baukosten plus Fachkräftemangel im Garten- und Landschaftsbau bringen das Großprojekt, das der Regionalverband Ruhr eingestielt hat, ins Wanken. Es muss gespart werden. Ja, in Kreisen der Landespolitik wird sogar über ein Scheitern gemunkelt. Wackelt jetzt etwa auch die Haldenwelt in Gladbeck? Sie soll als Sonderprojekt in die Internationale Gartenschau eingebunden sein.Sorge um IGA 2027 im Ruhrgebiet- Landtag dringt auf Rettung

Es gibt einer gute und eine nicht so gute Nachricht. Negativ: Die Faktoren, die die IGA schwanken lassen, machen grundsätzlich auch der Stadt Gladbeck zu schaffen. Verwaltungssprecher David Hennig sagt: „Inflation, Baukosten, Fachkräftemangel, damit haben wir hier auch zu kämpfen.“ Stadtbaurat Volker Kreuzer führt als ein Beispiel an: „Die Umsetzung des Sportparks Mottbruch ist nicht mehr im Rahmen der ursprünglichen Kalkulationen möglich, da es zwischenzeitlich zu rasanten Baukostensteigerungen kam. Daher ist eine Erhöhung des städtischen Eigenanteils notwendig geworden, dem der Rat im Frühjahr diesen Jahres zugestimmt hat.“ Zugleich habe das Land eine Nachförderung zugesagt. Der Bescheid solle Ende des Monats übergeben werden.

Der allgemeine Fachkräftemangel ist auch im Verwaltungsbereich Freiraumplanung spürbar – mehrere Stellen unbesetzt

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Damit sei die Umsetzung des Sportparks Mottbruch als ein Bestandteil der Haldenwelt, die Attraktionen wie eine Riesenrutschbahn bieten soll, erst einmal finanziell abgesichert und werde im kommenden Jahr abgeschlossen. „Aktuell behindert allerdings die Insolvenz eines beauftragten Unternehmens die Umsetzung“, heißt es aus dem Rathaus. Der Fachkräftemangel sei insofern spürbar, als im Fachbereich der Freiraumplanung seit längerem nicht alle verfügbaren Stellen besetzt werden konnten.

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Die gute Nachricht: „Die bauliche Umsetzung der Haldenwelt war aufgrund ihres Umfangs und der Langfristigkeit immer außerhalb der originären Finanzierungstöpfe der IGA 2027 vorgesehen und ist somit nicht Bestandteil der ,gefährdeten’ Projekte der IGA-Gesellschaft.“ Die Haldenwelt sei auch kein Projekt, „das für die IGA entwickelt wurde, sondern wurde schon vorher geplant, in Teilen umgesetzt“. Zum Konzept zähle auch der gesamte Sportpark. An dessen Fertigstellungstermin wird nicht gerüttelt. Ziel ist neben dem Sportpark Mottbruch, der im nächsten Jahr fertig wird, auch die Gestaltung der Mottbruch-Halde für das Präsentationsjahr 2027 möglichst weitgehend umzusetzen.“

Das Gladbecker Projekt sei in Einzelbausteinen angelegt, die je nach Finanzierungsmöglichkeiten umgesetzt werden könnten. „Dies gibt uns eine hohe Flexibilität in der zeitlichen Umsetzung, und wir sind weniger anfällig für Störungen, da wir nicht auf einen fixen Realisierungszeitraum angewiesen sind.“

Die Gladbecker Stadtverwaltung will der Politik demnächst einen Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise auf den Tisch legen

Aktuell befindet sich laut Kreuzer die Verwaltung in Abstimmung mit dem Land NRW über eine Förderung zur Umsetzung der Haldenwelt Gladbeck aus dem Just Transition Fund. „Wenn Fördermittel ins Spiel kommen, wird’s wegen der Richtlinien etwas kompliziert“, so Hennig. Zu klären sei, für welche Teilbausteine in welchem Zeithorizont Geld fließen könnte.

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„Die Förderquote liegt bei 90 Prozent für Gladbeck. Auf Basis der Ergebnisse der noch zu erfolgenden bzw. laufenden Abstimmungen wird die Verwaltung einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen erarbeiten und (ggf. in Varianten) der Politik in der Sitzungsrunde im November diesen Jahres zur Entscheidung vorlegen.“

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