Gladbeck. Zum „Tag des Ehrenamtes“ sind am Samstag die Gewinner der Ehrenamtsaktion vor dem Gladbecker Rathaus verkündet worden. Die Freude war riesig.
Trotz Nieselregen ist am Samstagmittag richtig was los auf dem Willy-Brandt-Platz – das ungemütliche Wetter kann zahlreiche Besucher nicht davon abhalten, den Ehrenamtstag vor dem Rathaus zu besuchen und bei der Preisverleihung der Aktion „Menschen machen’s möglich“ mitzufiebern. Als der stellvertretende Bürgermeister Norbert Dyhringer um Punkt 12 Uhr an das Rednerpult, geschmückt mit dem schwarz-gelben Wappen Gladbecks, tritt, ist die Spannung groß. Nach einer kurzen Rede verkündet er, welche Ehrenamtler sich über den Hauptgewinn von 1000 Euro freuen können.
Sieben Projekte standen bei großer Ehrenamtsaktion zur Wahl
Zahlreiche Stände sind am Samstag (12. August) vor dem Rathaus aufgebaut, hier informieren die ehrenamtlichen Helfer von Tafel, Feuerwehr, Hospizverein und vielen weiteren Projekten und Organisationen über ihre Arbeit. Daneben stehen Feuerwehrautos, die besichtigt werden können, Rettungshunde des DRK sorgen für tierische Verstärkung. Um 12 Uhr gerät allerdings das Rednerpult auf der Rathaustreppe in das Blickfeld aller Besucher: die Verkündung der Gewinner der Ehrenamtsaktion „Menschen machen’s möglich“ beginnt.
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Über mehrere Wochen stellte die WAZ insgesamt sieben Projekte vor, die in Kooperation mit der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) und der Stadt 3000 Euro an Fördermitteln gewinnen konnten. Der Hauptpreis für das Projekt, für welches in den vergangenen Wochen die meisten Stimmen abgegeben wurden: 1000 Euro. Die Resonanz war dabei unglaublich, insgesamt stimmten über 700 Menschen ab. Zur Auswahl standen dabei der Kinderhospizdienst, der Wärmebus der Malteser, die Tierhilfe Gladbeck, die inklusive Fußballmannschaft der Adler Ellinghorst, die Freiwillige Feuerwehr, die Tafel des DRK und das Reparaturcafé.
Alle ehrenamtlichen Projekte erhalten mindestens 350 Euro von der RWW
„Eigentlich haben wir hier heute ja nur Gewinner stehen“, beginnt Dyhringer seine Rede. Es sei keine Selbstverständlichkeit, in dieser Stadt so viele ehrenamtlich engagierte Menschen zu haben, weshalb die Helferinnen und Helfer eine besondere Würdigung verdient hätten. „Vielen Dank für ihren unermüdlichen Einsatz.“ Dr. Britta Lasshof von der RWW verkündet daraufhin die frohe Botschaft, dass die sechs Projekte der Ehrenamtsaktion, die nicht den Hauptpreis gewinnen, jeweils mit 350 Euro gefördert werden. Die Freude ist groß, anerkennender Applaus rollt über den Platz.
Anschließend werden alle Projekte nacheinander nach vorne gerufen, Blumen und Urkunden werden überreicht, dazu fleißig Fotos geschossen. Schließlich fehlt nur noch ein Projekt, drei Ehrenamtlerinnen der Tierhilfe versammeln sich unter einem großen Regenschirm, auf dem passenderweise große Katzenköpfe zu sehen sind. „Fehlt nur noch der Gewinner der diesjährigen Aktion“, spricht Dyhringer mit einem breiten Grinsen durchs Mikrofon. Ungläubige Blicke bei der Tierhilfe, Hände werden vor dem Gesicht zusammengeschlagen, man hört ein Tuscheln: „Haben wir jetzt echt gewonnen?“
Tierhilfe Gladbeck sichert sich Hauptpreis von 1000 Euro: Die Freude ist riesig
Ja, haben sie, Dyhringer verkündet es auch nochmal ganz offiziell durchs Mikrofon. Während die Vorsitzende der Tierhilfe, Patrizia Wahl, freudestrahlend nach vorne tritt, ist Helferin Julia Filzen den Tränen nahe, ganz gerührt schüttelt sie immer wieder mit dem Kopf. Ein riesiger Scheck wird überreicht, 1000 Euro für die Tierhilfe steht dort in dicken, schwarzen Buchstaben geschrieben. Alle anderen ehrenamtlichen Helfer gratulieren und applaudieren, sie alle wissen: Jeder hier hätte den Hauptpreis verdient, aber es kann eben nur einen Gewinner geben.
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„Wir haben nicht damit gerechnet, aber natürlich sehr gehofft, dass wir gewinnen“, erzählt Patrizia Wahl nach der Preisverleihung. „Wir dachten, es könnte vielleicht für den zweiten Platz oder so reichen, aber an den Hauptpreis zu denken haben wir uns gar nicht getraut.“ An die anderen Ehrenamtler richtet Julia Filzen die Worte: „Ihr hätten es alle auch so verdient gehabt, ihr macht ebenso wundervolle Arbeit.“ Am Ende freuen sich alle, denn: leer geht hier heute niemand aus. Und vielleicht, so die Hoffnung aller Ehrenamtler, finden sich ja neue Helfer, die durch die Aktion „Menschen machen’s möglich“ auf die Freiwilligenarbeit in der Stadt aufmerksam wurden.