Gladbeck. Der Musik Pub in Gladbeck-Ellinghorst gehört der Geschichte an, ein orientalisches Restaurant folgt. Wann es eröffnet und was es zu essen gibt.
Ein alter Gitarrenkoffer und eine Zierleiste eines verstaubten Holzklaviers liegen aufgestapelt in der Ecke, genauso wie Trommeln und signierte Bilder von Live-Bands vergangener Tage – schon beim Betreten der Räumlichkeiten der alten Kneipe auf der Eikampstraße 93 in Gladbeck merkt man, die Musik gehört hier der Vergangenheit an. Aus dem Schankbetrieb wird ein orientalisches Restaurant, das „Shams und Amar“ soll hier entstehen, wo aktuell Baustelle ist.
Übernommen wird das Lokal in Ellinghorst von einem Familienbetrieb, Fadia Hasan wird neue Besitzerin. Gemeinsam mit ihrer Schwester Yessra Hasan und ihrem Neffen Ranih will Fadia in Gladbeck „gesundes Essen“ anbieten, „viel mit Kichererbsen“ wie sie sagt. Die Rollenaufteilung der drei ist bereits klar: Yessra übernimmt die Küche, Fadia als Chefin steht hinter der Theke und kellnert gemeinsam mit Ranih, der überall helfen wird, wo es gerade von Nöten ist.
Fadia Hasan hatte 2022 schon fast ein Lokal in Bottrop aufgemacht
Für Fadia Hasan geht mit der Eröffnung einer eigenen Gasstätte ein Traum in Erfüllung. „Wir haben gehört, dass der Laden bald schließt und der Gedanke, dass Fadia ein Restaurant aufmacht, den gibt es schon lange“ erzählt Ranih, der das Sprechen beim Termin vor Ort größtenteils übernimmt und immer wieder übersetzt. Vergangenes Jahr war Fadia bereits kurz davor, einen Imbiss in Bottrop aufzumachen, selbst die Geräte und Möbel waren schon gekauft, der Versuch scheiterte letztlich aber an Auflagen des zuständigen Bauamts.
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Nun ist es endlich soweit, seit gut einem halben Jahr war für die Familie der alte Pub als Immobilie schon im Gespräch. Das Gebäude gehöre Verwandten aus Bottrop, erklären die neuen Besitzer, die seit dem 1. August die Schlüssel haben. Seitdem bleibt auf der Eikampstraße nichts unberührt, das Lokal gleicht einem Schlachtfeld. Neben der alten Deko muss das meiste Mobiliar raus, ein Kronleuchter liegt aktuell auf einem der Tische, die noch von dunkelgrünen Sitzbänken umrandet werden. Die ehemalige Küche ist schon leergeräumt, genauso wie der Biergarten.
Wofür der Name des Restaurants „Shams und Amar“ steht
Ganz verloren gehen wird der Charme des Instituts „Musik Pub“ aber auch nicht. Die große Theke und die stufenerhöhte Fläche mit Geländer drum herum sollen bleiben. Nur ganz so urig soll es nicht mehr sein, über das dunkelbraune bis schwarze Holz wird drüber lackiert, heller und freundlicher wird es im „Shams und Amar“. Wofür steht der eigentlich, der neue Name des Restaurants?
Er stammt aus dem arabischen und bedeutet übersetzt „Sonne und Mond“. Fadia überlege „seit einem Jahr, welchen Namen ich dem Geschäft gebe.“ Und weil sie pechschwarzes Haar und ihre Schwester Yessra, mit der sie seit klein auf alles zusammen durchlebt, blondes Haar hat, kam sie auf diesen Vergleich. Außerdem sagt Rahin lächelnd, „gibt es auch keine Sonne ohne Mond.“ Das hier ein Familienbetrieb entsteht, wird deutlich.
Was in Ellinghorst kulinarisch bald alles angeboten wird
Die Schwestern kommen gebürtig aus Syrien, gelebt haben sie aber die meiste Zeit im Libanon. Seit acht Jahren sind sie nun in Deutschland heimisch. Auf die Speisekarte des Restaurants in Ellinghorst soll ein bunter Mix der arabischen Küche kommen, alles, was ihre kulturellen Wurzeln widerspiegelt. Und das sei vor allem, das betont die Familie unisono, viel mit und um die Kichererbse. Gäste dürfen sich auf Falafel freuen, sowie frischen Hummus.
Zudem soll es Manakish geben, quasi Pizza auf libanesische Art. Salate und Nudeln werden ebenfalls angeboten. Dabei kommen Vegetarier und Veganer voll auf ihre Kosten, vieles im künftigen Restaurant kommt ganz ohne tierische Lebensmittel aus. Fleisch, in dem Fall Lamm oder Rind, soll es zu den Gerichten nach Wahl aber auch geben. Zur Eröffnung, als Startschuss ist derzeit Freitag, der 1. September anvisiert, plant die Familie besondere Angebote. Interessierte dürfen gespannt sein.
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Bis dahin ist in den Räumlichkeiten an der Eikampstraße 93 aber noch viel zu tun, unter anderem muss das Herzstück des Restaurants, die Küche, noch vollständig renoviert werden. In dem alten Billardraum soll noch ein Lager entstehen. Wenn dann alles soweit ist, wird das Lokal immer von 10 Uhr bis 22 Uhr offen haben. Die Familie freut sich: „Wenn man etwas aufmacht, will man die Leute zufrieden stellen“, lautet das Versprechen darauf, dass die Hassans alles geben werden, dass ihre Küche ankommt.
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