Gladbeck. Eine Mobilitätsumfrage bescheinigt den Gladbecker Radwegen in Schulnoten nur eine „Vier“. Dabei sind die Gladbecker begeisterte Radfahrer.

Gladbeck hat den höchsten Radverkehrsanteil aller Städte im Kreis Recklinghausen. Das hat eine „Mobilitätserhebung“ ergeben, die das Planungsbüro „Planersocietät“ im Auftrag des Kreises im Jahr 2022 durchgeführt hat. Dabei haben im Frühjahr 2022 zwischen April und Mai an neun Tagen Teilnehmer ihr Mobilitätsverhalten dokumentiert. Insgesamt wurden 8003 Bürger ab 18 Jahren aus den Einwohnermelderegistern der kreisangehörigen Städte zufällig ausgewählt.

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Positiv hervorzuheben sei, so die Verantwortlichen, dass die Stadt Gladbeck mit 24 Prozent den höchsten Radverkehrsanteil im Vergleich zu den anderen Kreisstädten hat. Knapp 80 Prozent der Haushalte in Gladbeck besitzen mindestens ein Fahrrad (inklusive aller Fahrradtypen). 32 Prozent der Befragten nutzen das Fahrrad (fast) täglich und zirka die Hälfte legt (fast) täglich ihre Wege allein zu Fuß zurück. Trotz einer relativ hohen Pkw-Verfügbarkeit in Gladbeck (697 Pkw auf 1000 Einwohnende) sagen nur etwas weniger als die Hälfte der Befragten, dass sie den Pkw täglich nutzen.

Fuß- und Radinfrastruktur in Gladbeck nur ausreichend – trotz wichtiger Rolle in der Stadtgesellschaft

Daraus lasse sich ableiten, dass der Fuß- und Radverkehr in Gladbeck eine wichtige Rolle für die alltägliche Mobilität spielt. Die allgemeine Verkehrssituation für den Radverkehr wird mit 3,2 (Kreis 3,0) und für den Fußverkehr mit 2,7 bewertet (Kreis 2,6). Insgesamt sei bei der Bewertung aber noch deutlich Luft nach oben. So wird die Qualität der Radwege beispielsweise lediglich mit einer 4,0 (ausreichend) bewertet.

Die Tatsache, dass Radfahren und Zufußgehen in Gladbeck sehr beliebt sind, obwohl die Qualität eher als befriedigend bis ausreichend bewertet wird, zeige, dass ein beachtliches Potenzial besteht, welches es zu nutzen gelte. So könnte beispielsweise mehr Platz für Fuß- und Radverkehr sowie eine sicherere und komfortablere Infrastruktur dazu beitragen, noch mehr Menschen zum Radfahren und Zufußgehen zu ermutigen.