Gladbeck. Ein schweres Unwetter hat in Gladbeck zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. So sieht die Bilanz nach dem Sturmtief aus.
Überflutete Keller, umgestürzte Bäume, überlaufende Gullis auf den Straßen: In Gladbeck hat ein Unwetter in der Nacht zum Freitag (23. Juni) seine Spuren hinterlassen. Wie die Feuerwehr mitteilt, kam es zu 27 Einsätzen in mehreren Stadtteilen, dabei halfen 70 Einsatzkräfte mit allen verfügbaren Fahrzeugen mit. Sowohl die hauptamtliche Berufsfeuerwehr als auch die freiwillige Feuerwehr war die ganze Nacht im Einsatz.
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Das Unwetter, ausgelöst durch das Sturmtief „Lambert“, wurde bereits am Mittwoch (21. Juni) vom Deutschen Wetterdienst angekündigt, am Donnerstag wurde diese Warnung verschärft. So hieß es zunächst, dass in Gladbeck ab Donnerstagmittag „heftiger Starkregen“ und schwere Gewitter erwartet werden. Tatsächlich zog das Unwetter dann erst kurz nach 23 Uhr über Gladbeck, nachdem es in den Stunden zuvor schon teils stark geregnet hatte.
Überschwemmte Straßen und umgerissene Bäume nach Unwetter in Gladbeck
Problematisch war im Stadtgebiet laut Stadtsprecher Marcus Esser, dass viele Blätter durch den Sturm von den Bäumen gerissen wurden und die Gullis verstopften, wodurch die großen Regenmengen nicht mehr abfließen konnten. Dadurch sammelte sich in mehreren Senkenstraßen in Gladbeck das Wasser, unter anderem auf der Konrad-Adenauer-Allee. Mehrere Autos standen dadurch im Wasser – ob dadurch Schäden an den Fahrzeugen entstanden, ist nicht bekannt. Der Kreisverkehr an der Wilhelmstraße musste wegen Überflutung zeitweise gesperrt werden.
Durch das Unwetter wurden einige Bäume in Gladbeck umgerissen, in der Arenbergstraße wurde dadurch eine Zufahrt versperrt. „Glücklicherweise kippte in Gladbeck kein Baum auf ein Auto, sodass wir hier keine Schäden zu verzeichnen haben“, so Esser. Nach Angaben des Zentralen Betriebshofs wurde eine Linde auf dem Friedhof in Brauck beschädigt. Baumkontrolleur Ralf Nolte war am Freitagmorgen vor Ort, um zu schauen, ob die Linde gerettet werden könne oder gefällt werden müsse.
Vollgelaufene Keller in Gladbeck: Rückstauklappen können helfen
Da Wasser in mehrere Gebäude eindrang, gab es in der Nacht unter anderem Einsätze an der Schürenkamp-, Winkel-, Schöneberg- und Serlostraße. An der Johannastraße lief ein Keller voll, da in dem Haus keine Rückstauklappe installiert war. Marcus Esser erklärt: „Gerade bei älteren Häusern sind oft noch keine Rückstauklappen verbaut, dabei können wir dies allen Eigentümern nur dringend empfehlen – auch für zukünftige Unwetter.“ Durch diese Klappen wird verhindert, dass Regenwasser aus den Rohren in den Keller fließt – die Rohre werden zur Einbahnstraße.
Weitere Einsätze aufgrund des Sturms gab es beispielsweise an der Wilhelm-, der Bohmert-, Tunnel- und Marienstraße sowie an der Feldhauser Straße. Menschen wurden durch das Unwetter nicht verletzt. Trotz Überschwemmungen und umgestürzten Bäumen kam es nach Angaben der Feuerwehr zudem zu keinen beträchtlichen Sachschäden. Beschäftigte des Ingenieuramtes der Stadt Gladbeck unterstützten die Einsätze durch das Abpumpen überfluteter Straßen. Die Maßnahmen dauerten bis zum Freitagmorgen an.
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In anderen Städten im Gladbecker Umkreis tobte das Unwetter teils deutlich heftiger: In Gelsenkirchen kam es zu einem Erdrutsch, in Duisburg konnten mehrere Straßen wegen Überflutung nicht mehr befahren werden. Einige Menschen seien in ihren Fahrzeugen eingeschlossen worden und hätten befreit werden müssen, so die Feuerwehr Duisburg.