Gladbeck. In der nächsten Sitzung des Rates wird die Flüchtlingsunterbringung im Van der Valk Thema. Der Integrationsrat lehnt die Pläne derweil ab.

Der Rat der Stadt wird sich in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 15. Juni, mit der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) im Hotel Van der Valk befassen. Wie berichtet plant das Land in dem Hotel am Wittringer Wald die Unterbringung von bis zu 620 Menschen, die geflüchtet sind. Die Pläne sind in der Stadt äußerst umstritten, zuletzt hatte Bürgermeisterin Bettina Weist Land und Bezirksregierung aufgefordert, die Planungen zu stoppen. Stadtverwaltung und Partein sprechen sich für dezentrale Unterbringungen verteilt im Stadtgebiet aus.

In der Sitzung werden Staatssekretär Lorenz Bahr und Regierungspräsident Andreas Bothe über das durch das Land geplante Projekt berichten, kündigt die Stadt an. Bürgermeisterin Bettina Weist: „Aufgrund des großen öffentlichen Interesses ist die Ratssitzung, die im im Live-Stream übertragen wird, der angemessene Rahmen für eine breite politische Diskussion in der Lokalpolitik.“

Gladbecker Integrationsrat verabschiedet Resolution

Zuletzt hat sich auch der Integrationsrat mit der ZUE befasst und sich klar gegen die Pläne der Landesregierung gestellt und einstimmig eine Resolution verabschiedet. Darin fordert der Integrationsrat die Verantwortlichen im Land und in der Bezirksregierung auf, die Verhandlungen mit Van der Valk abzubrechen.

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Aus Sicht des Integrationsrates führe die Unterbringung in einer ZUE zur Isolation Schutzsuchender, Kontakt zu Ehrenamtlichen, Beratungsstellen oder Rechtsanwälten werde erschwert. Hinzu komme bei bis zu 24 Monaten Aufenthalt in so einer Unterbringung auch eine gesellschaftliche Isolation, Integration und Teilhabe fänden kaum statt, so die Sicht des Integrationsrates.

Zentrale Unterbringung ist insbesondere für Kinder belastend

Insbesondere für Kinder sei eine solche Unterbringungsart belastend, da kein normaler Alltag und kein geregelter Schulbesuch stattfinde. Zudem müssten verletzliche Gruppen systematisch erfasst und entsprechend betreut werden. Diese Möglichkeit sei in einer ZUE nicht gegeben.

Zu guter Letzt warnen die Mitglieder des Gremiums: „Die Einrichtung einer ZUE und damit die Unterbringung von sehr vielen Asylsuchenden an einem Ort birgt die Gefahr, dass es in der Bevölkerung zur Ablehnung von asylsuchenden Menschen kommt und sie aus rassistischen Motiven instrumentalisiert werden.“