Gladbeck. Ein Paar aus Gladbeck liefert nun Cocktails und ausgefallene Drinks nach Hause. Sie fallen mit eigenen Rezepten und einem speziellen Namen auf.
Sekt mit Zuckerwatte, Rum mit Popcorn, Wodka mit Haribo – Tanja Lipa und Christian Schäfer aus Gladbeck lieben außergewöhnliche Getränke. Mit LED-Eiswürfeln verwandeln sie einen Longdrink in ein Karussell aus leuchtenden Farben. Ihr Glitzerpulver lässt selbst ein normales Mineralwasser funkeln. Lange brauchte man eine Einladung in die Hausbar der beiden, um die Drinks zu probieren. Doch jetzt gibt es sie auch als Geschenkpaket für jedermann.
Seit April liefern Lipa (39) und Schäfer (33) Sets aus, mit denen sich Kunden Cocktails und andere Drinks selbst mixen können. Ihr Lieferdienst heißt „Gintonicologne“ und hat ein einfaches Konzept: Kunden suchen sich auf der Webseite ihre Getränke-Pakete aus. Darin sind die Zutaten einzeln verpackt, zusammen mit Bechern und Extras wie Süßigkeiten oder LED-Eiswürfeln zum Garnieren.
Gladbecker Paar liefert innerhalb der Stadt persönlich aus
Innerhalb von Gladbeck liefern Lipa und Schäfer die Pakete selber aus, wenn Kunden per WhatsApp oder E-Mail einen Termin vereinbaren. „Wir sind sehr flexibel, aber am besten schreibt man uns ein paar Tage vorher an“, sagt die 39-Jährige. Ansonsten verschicken sie die Sets per Post. Selbst abholen können Kunden die Pakete nicht.
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Als Cocktail-Lieferdienst sind Lipa und Schäfer weder in der Region noch in der Stadt alleine. Womit sie sich jedoch abgrenzen wollen: „Die Zutaten sind in einzelnen Flaschen verpackt. Man kann sie direkt zusammenmixen und trinken, aber auch stehenlassen oder weiterverschenken“, erklärt Lipa. Außerdem bieten die beiden nicht nur klassische Cocktails an, sondern auch Getränke-Mischungen, die sie selbst kreiert haben.
Die meisten Drinks bestehen aus einem Schnaps wie Whisky, Rum, Wodka oder Gin als Basis. Hinzu kommt ein „Filler“, also eine Flüssigkeit, mit der der Schnaps aufgefüllt wird, zum Beispiel Limonade, Saft, Sirup oder ein Energy-Drink. Manchmal packen Lipa und Schäfer noch Süßigkeiten mit ins Set, das zum Geschmack des Getränks passt.
Lieferdienst bietet ausgefallene Drink-Mischungen
Woher sie ihre Inspiration für die Mischungen nehmen? „Wir probieren selber viel aus, zum Beispiel bei Partys. Was uns gut schmeckt, merken wir uns für den Lieferdienst“, meint Tanja Lipa. Außerdem fliegen sie meist einmal im Jahr nach Mexiko in den Urlaub. „Von da haben wir auch schon einige Drink-Ideen mitgebracht“, sagt ihr Partner Christian Schäfer.
So entstehen zum Beispiel ausgefallene Kombinationen wie „Kaktus Jack“: „Jack Daniels“-Whiskey, gestreckt mit Red Bull in der Kaktusfrucht-Edition, dazu eine Tafel „Jack Daniels“-Schokolade. Oder „Pop Spezial“: Popcorn-Rum, flankiert von zwei Dosen Cola und einer Tüte Popcorn. Natürlich gibts auch ein „Gin Tonic Cologne“-Set aus „Gin de Cologne“ und „Thomas Henry“-Tonic Water.
Wer eher auf typische Cocktails steht, kann auch das „Mai Tai“-Set für knapp 40 Euro bestellen. Darin sind zwei Sorten Rum, Orangenlikör, Amaretto, drei Säfte und Grenadine-Sirup für insgesamt fünf Cocktails enthalten – mit Bechern, Strohhalmen und Servietten.
Was hinter dem besonderen Namen steckt
Beim Blick auf den Namen des Lieferdienstes dürften sich manche Kunden fragen: Warum werben Lipa und Schäfer in Gladbeck mit Köln? „Gintonicologne“ ist nämlich eine Wort-Kombination aus dem Getränk „Gin Tonic“ und der Stadt Köln. Den ersten Teil des Namens hat die 39-Jährige schnell erklärt: „Gin Tonic ist unser Lieblingsgetränk.“
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Beim zweiten Teil müssen die Gründer etwas ausholen. Beide wohnen in Gladbeck und kommen aus dem Ruhrgebiet: Lipa aus Bochum, Schäfer aus Gelsenkirchen. Verwandte in Köln haben sie nicht. Aber: „Ich bin schon als Kind oft mit meinem Vater nach Köln gefahren und habe mich dort schon immer wohlgefühlt“, sagt der 33-Jährige. Auch mit seiner Partnerin Tanja Lipa fahre er oft nach Köln, vor allem für Tagesausflüge und zum Feiern: „Die Menschen sind so herzlich. Köln ist für uns wie eine zweite Heimat.“
So soll der Schnaps-Lieferdienst wachsen
Bisher haben die beiden rund 30 Pakete ausgeliefert, vor allem an Freunde und Bekannte. Der Lieferdienst ist nur ein kleines Nebenverdienst, während beide parallel in Vollzeit arbeiten. Die rund 400 kleinen Schnaps- und Saftflaschen, die Lipa und Schäfer in die Sets packen, lagern sie bei Schäfers Vater nebenan, „denn bei uns haben wir noch keinen Platz“, meint er.
Doch „Gintonicologne“ soll wachsen: „Wir wollen uns auf Messen und durch Werbung weiter vorstellen“, sagt Lipa. Sie haben die Hoffnung, mit dem Lieferdienst irgendwann so viel Geld zu verdienen, um eigene Lagerräume und ein Ladenlokal finanzieren zu können. Auch das Sortiment soll größer werden, wie Schäfer erklärt: „Nächstes Jahr sind wir wieder in Mexiko im Urlaub, danach haben wir wieder viele Ideen.“