Gladbeck. Seit 1948 hat das Berliner Traditionsunternehmen Borsig eine Niederlassung in Gladbeck. Der wächst nun weiter an und wird modernisiert.
Borsig-Geschäftsführer Jürgen Stegger versenkt die Zeitkapsel in dem Fundamentstein. Der Inhalt unter anderem: Produkte oder Produktteile, für die das Unternehmen heute steht, eine aktuelle WAZ aus Gladbeck und ein Luftbild des Standortes an der Bottroper Straße in Ellinghorst.
Mit reichlich Mörtel schmiert er die Öffnung in dem Stein zu. Dann ist der Bagger dran und hebt den zentnerschweren Brocken in ein eigens dafür geschaffenes Loch in der Bodenplatte. Damit hat der Um- und Neubau am Borsig-Standort auch offiziell begonnen.
Borsig ist seit 1948 mit einer Niederlassung in Gladbeck vertreten
Seit 1948 unterhält das Berliner Traditionsunternehmen einen Standort in Gladbeck. Der soll nun weiter ausgebaut werden. Ein neues Bürogebäude mit 1400 Quadratmetern entsteht dort. Jürgen Stegger ist froh, dass es nun endlich seinen Gang geht. Für Stegger ist der Verwaltungsbau ein erster Schritt. Gleichzeitig habe man im Zuge von Planung und Genehmigung auf dem Borsig-Gelände weitere Bauflächen vorgesehen. So stehe etwa der ebenfalls angedachten Erweiterung der Produktion nichts entgegen.
Für Stadtbaurat Volker Kreuzer – als Dezernent auch Gladbecks oberster Wirtschaftsförderer – sind das gute Nachrichten. Er sprach von einem „Bekenntnis zu Gladbeck“ seitens des Unternehmens, denn: „Wer baut, der bleibt.“
Borsig hat sich zunächst einen Namen als Hersteller von Dampfloks gemacht
Kreuzer spannte einen Bogen von den Ursprüngen des Unternehmens, das 1837 in Berlin gegründet wurde und sich einen Namen als Europas größter Hersteller von Dampfloks machte. Das sei in der damaligen Zeit Hightech gewesen und habe eine Schlüsselrolle in der Industrialisierung eingenommen. Auch heute noch stehe Borsig für Hightech, habe sich in der Umwelttechnologie spezialisiert, die in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle spiele.
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Tatsächlich baut Borsig heute unter anderem Wärmerückgewinnungssysteme oder auch Spaltgaskühler für die chemische Industrie, Kompressoren und Armaturen für Wasserstoff und CO2 sowie Emissionsschutzanlagen. Insgesamt gibt es unter dm Dach der Holding fünf voneinander unabhängige Unternehmen, die künftig alle am Standort Gladbeck vertreten sein werden. Das gibt es so sonst nur noch am Hauptsitz in Berlin.
Zahl der Borsig-Mitarbeiter in Gladbeck soll sich verdoppeln
Aktuell arbeiten für Borsig in Gladbeck rund 100 Mitarbeiter, mittelfristig soll sich diese Zahl verdoppeln. Einen einstelligen Millionenbetrag investiert Borsig in das Bürogebäude, nachhaltige Energietechnik, Photovoltaik und Wärmepumpen, und auch E-Ladesäulen sind eingeplant. Jürgen Stegger: „Wir produzieren hier modernste Technik für die Megathemen unserer Zeit, das soll auch das Gebäude ausdrücken.“