Gladbeck. Displays zeigen die Abfahrt auf die Minute an – diesen Komfort gibt es an drei Haltestellen in Gladbeck. Warum es zunächst bei der Zahl bleibt.
Ein Blick auf den Monitor an der Bushaltestelle zeigt es an – noch zwei Minuten und die erwartete Linie fährt vor. Drei zentrale Bushaltestellen in Gladbeck sind mit der „Dynamischen Fahrgastinformation“, kurz DFI, ausgestattet. Hier erfahren die Fahrgäste in Echtzeit, wie lange sie denn nun noch auf den Bus warten müssen.
Drei Haltestellen im Gladbecker Stadtgebiet sind entsprechend ausgerüstet. Am Marktplatz und am Willy-Brandt-Platz sind jeweils zwei Bussteige mit der digitalen Anzeige ausgestattet, dazu kommen drei Bussteige am Goetheplatz. Hier können die Fahrgäste sich jeweils über die Linien informieren, die diese Haltestellen ansteuern. Zusätzlich, so Vestische-Sprecher Jan Große-Geldermann, gebe es am Westbahnhof zwei große Übersichtsanzeigen, die die minutengenaue Abfahrt aller Linien anzeigt.
Ausbau der Haltestellen ist mit einigem Aufwand verbunden
Doch wie geht es weiter? Werden weitere Haltestellen in Gladbeck mit der DFI ausgestattet? Ist womöglich angedacht, auf lange Sicht alle Haltestellen so komfortabel herzurichten? Tatsächlich, so Jan Große-Geldermann, sei mit dem jetzigen Zustand das Ende der zweiten Ausbaustufe erreicht. Im gesamten Gebiet, das die Vestische mit ihren Bussen bedient – also die Städte im Kreis Recklinghausen, die Stadt Bottrop und Buer – gebe es insgesamt 107 solcher Anzeigen, neun davon in Gladbeck.
Doch weitere Pläne zum Ausbau der hochauflösenden grafischen Anzeigen gebe es derzeit nicht, sagt Große-Geldermann. Zumindest könne man noch nichts Konkretes vermelden. Man müsse auch bedenken, dass der Ausbau der Haltestellen mit einigem Aufwand verbunden ist. So benötigt das Display einen Stromanschluss, dafür sind Erdarbeiten nötig. Außerdem muss es in einiger Höhe montiert werden, um zumindest einigermaßen vandalismussicher zu hängen.
90 Prozent der Kosten übernimmt der VRR
Was genau die Umrüstung einer Haltestelle kostet, dazu konnte die Vestische keine Angaben machen, da es eben stark von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abhängig sei. Große-Geldermann erinnert sich an einen Ausbau in Castrop-Rauxel, da musste die Stromversorgung unterhalb einer Straße hergeführt werden. So ein Aufwand treibe eben die Kosten hoch. Allerdings wird der DFI-Ausbau gefördert, 90 Prozent der Kosten übernimmt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)
Allerdings entwickelt sich die Technik immer weiter. Und so experimentierten andere Nahverkehrsunternehmen mit Anzeigen, die über Solarpaneele an den Haltestellen versorgt werden. Dabei handele es sich dann nicht um vollgrafische Anzeigen, wie sie die Vestische bisher nutzt. Große-Geldermann vergleicht das Display in dem Fall mit der Anzeige eines E-Book-Readers.
Vestische schaut auf Verkehrsunternehmen, die andere Technik testen
Vorteil aus Sicht der Vestischen: Bei dieser Technik wären aufwendige Tiefbauarbeiten überflüssig. Möglicherweise, so Große-Geldermann, werde die Vestische diese Technik ebenfalls testen, doch bisher sei das nicht spruchreif. Am Ende sei man da „technologieoffen“.
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Doch egal, welches Display zum Einsatz kommt, am Ende steht der Komfortgewinn für die Fahrgäste, die minutengenau erfahren, wann ihr Bus fährt. Die Fahrzeuge senden ihren genauen Standort an die Leitstelle, die Technik rechnet dann auf die Minute genau die Fahrtzeit aus, die dann an den Haltestellen angezeigt wird.