Gladbeck. . Die zentralen Haltestellen der Vestischen, Goetheplatz und Willy-Brandt-Platz, sollen mit digitalen Anzeigetafeln bestückt werden.
- Die Dynamische Fahrgastinformation soll in Gladbeck Wirklichkeit werden
- Abfahrtzeiten, Ist-Fahrplan und Betriebsstörungen werden angezeigt
- Politik in Gladbeck unterstützt das Projekt der Vestischen, das vom VRR gefördert wird
In Oberhausen gibt es bereits über hundert digitale Anzeigetafeln an Bushaltestellen, in Gladbeck könnten immerhin bald zwei Haltepunkte mit diesen sogenannten Dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen (DFI) erstmals bestückt werden. Vorgesehen sind für die Umrüstung die Haltestellen Goetheplatz an der Humboldtstraße und Willy-Brandt-Platz an der Postallee. Beide weisen mit die höchsten Einsteige- und Aussteigequoten im Stadtgebiet aus. Das ist der Grund, warum sie für die Umrüstung ausgewählt wurden.
Der Planungsausschuss begrüßte die Maßnahme einstimmig und Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer machte deutlich: „Das ist ein attraktives Angebot im öffentlichen Nahverkehr. Der heutige Kunde erwartet, dass er auch über Verspätungen informiert wird.“ Die Vestische Straßenbahnen GmbH macht sich für die dynamischen Anzeigetafeln zusammen mit der Verwaltung stark, die das Projekt begrüßt. Längst seien diese Anzeigen in Großstädten Standard, würden die Fahrgäste dort vor und während der Reise stets aktuelle und zeitnahe Informationen zum ÖPNV-Betrieb erhalten – insbesondere auch bei Betriebsstörungen.
Datenaustausch mit VRR-Server
Die Vestische hat deshalb einen Antrag auf Fördermittel beim VRR gestellt, der Mitte letzten Jahres bewilligt wurde. Das DFI-System beschränkt sich nicht nur auf die Anzeige der Abfahrtzeiten der Linienbusse, sondern es bietet zudem eine Darstellung des Ist-Fahrplans, indem das System an den Datenaustausch des VRR-Servers angebunden ist.
Das Betriebsleit- und Beschleunigungssystem der Vestischen versorgt das System so mit Daten. Martin Schmidt, Geschäftsführer des Unternehmens: „Diese Information geben wir über den VRR an unsere Kunden weiter, damit sie sich auch dann gut informiert fühlen, wenn die Vestische einmal dem Fahrplan hinterher fährt.“ Zudem wird jeder Bussteiganzeiger mit einer Vorleseeinrichtung ausgestattet, die den momentanen Anzeigeninhalt auf Anforderung des Fahrgastes mittels Tastatur über einen Lautsprecher wiedergibt. Auch sehbehinderte Menschen erhalten so die Möglichkeit, den angezeigten Text zu erfahren.
Vestische übernimmt Wartung, Reinigung, Instandsetzung und Datenversorgung
Mit der Förderung des VRR übernimmt die Vestische die Anschaffung und Installation sowie die laufende Wartung, Reinigung, Instandsetzung und Datenversorgung. Doch ganz ohne Kosten kommt Gladbeck nicht davon. Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer: „Manchmal bekommt man Geschenke, die aber auch etwas kosten.“ So erwartet die Vestische im Gegenzug die dauerhafte Finanzierung der Stromkosten und gegebenenfalls die Übernahme der Kosten für die Herstellung des Stromanschlusses. Für alle vier DFI-Anzeigen muss Gladbeck jährlich bis zu 4000 Euro Stromkosten zahlen. Bei der Erstinstallation setzt die Stadt darauf, dass „der Geber hiervon noch etwas übernimmt“.
Hoher Nutzen für den Bürger
Die Politik jedenfalls war Feuer und Flamme für das Projekt. Berat Arici (SPD) sah „die Kosten minimal und den Nutzen für den Bürger enorm“. Dietmar Drosdzol(CDU) nannte die 4000 Euro „gut angelegtes Geld“ und gab die Parole aus: „Wir hätten es gern flächendeckend.“ Und Christine Dohmann (FDP für die Fraktion DSL) – „gut, dass das kommt“ – fand, dass „wir am Marktplatz auch so etwas bräuchten“. Dr. Volker Kreuzer nahm die Äußerungen „als Einstieg ins Thema mit“ und sagte: „Der Busbahnhof ist auf jeden Fall gesetzt, der Bahnhof West wäre auch denkbar.“