Gladbeck. Im Ausschuss hat die Stadtverwaltung neue Ideen zur Lösung des Raumproblems vorgestellt. Außerdem folgten Weichenstellungen für den Neubau.

Die bauliche Zukunft des Riesener-Gymnasiums kann jetzt geplant werden. Die Politik der zuständigen Fachausschüsse hat den Weg für den Bau eines naturwissenschaftlichen Zentrums mit einstimmigem Beschluss für das abgespeckte Phasenmodell frei gemacht. Der Jovyplatz wird nicht bebaut, könnte aber möglicherweise als Ausweichstandort in der Bauphase genutzt werden. Zudem wurden neue Ideen vorgestellt, wie während der Bauphase im Altgebäude naturwissenschaftlicher Fachunterricht laut Lehrplan möglich werden soll, ohne teure NaWi-Container anmieten zu müssen.

Denn zumindest einen dieser Fachraum-Container im Schulbereich aufzustellen, das hatte Schuldezernent Rainer Weichelt noch bei der Bürger-Infoveranstaltung (Riesener-Forum Ende Januar) in Aussicht gestellt. Als eine Ausweichmöglichkeit, um das akute Raumproblem zu lösen, das seit der notwendig gewordenen Komplett-Sperrung der Obergeschosse (inkl. naturwissenschaftlicher Fachräume und Sammlung) im Altbau entstanden ist. Hier sieht die Stadtverwaltung jetzt andere Möglichkeiten des Zusammenrückens im Bestand. Um das Ziel zu erreichen, im Riesener-Gymnasium ausreichenden Schulraum in akzeptabler Qualität vorzuhalten, damit die Oberschule trotz Bauphase attraktiv für (Grund-) Schulkinder aus Gladbeck und deren Eltern bleibt.

Der lehrplankonforme NaWi-Unterricht wird am Standort gesichert

Direktorin Verena Wintjes hinter der Absperrung zu den NaWi-Räumen im Obergeschoss des Riesener-Gymnasiums. Das Raumproblem soll zügig gelöst werden.
Direktorin Verena Wintjes hinter der Absperrung zu den NaWi-Räumen im Obergeschoss des Riesener-Gymnasiums. Das Raumproblem soll zügig gelöst werden. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Denn dass Eltern im Anmeldeverhalten sensibel auf mögliches Ungemach, bezogen auf einen reibungslosen Schulalltag, reagieren, wurde (wie auch beim Heisenberg-Gymnasium in der Bauphase) jetzt bei den Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen deutlich. Das vor den Raumproblemen beliebte Riesener-Gymnasium rutschte mit nur 33 Anmeldungen weiter in der Gunst der Eltern ab. Diesem Trend soll die Idee der Stadtverwaltung entgegenwirken. Mit der beruhigenden Aussage von Rainer Weichelt, dass damit der lehrplankonforme NaWi-Unterricht für die Sekundarstufe I im Schulgebäude weitgehend gesichert wird, so dass die jüngeren Schulkinder nur in Ausnahmen (größere Experimente) in Fachräume des Kooperationspartners Werner-von-Siemens-Realschule hinüberwandern müssen. Die Oberstufenschüler kooperieren weiterhin mit Rats- und Heisenberg-Gymnasium.

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Konkret geht es um Unterrichtsräume im nördlichen Anbautrakt (Richtung Amtsgericht) der Schule, die zu „NaWi-Räumen light“ umgestaltet werden sollen. Noch bei einer Begehung am Freitag mit der Schulleitung, die das Vorhaben begrüßt, waren die zwei, eventuell drei Räume begutachtet worden, die mit größeren Waschbecken, Abluftanlage und zusätzlichen Stromanschlüssen experimentiertauglich werden sollen. Die Obere Schulaufsichtsbehörde in Münster habe dieser Idee bereits zugestimmt, so Rainer Weichelt. Weitere Möglichkeiten zur Schaffung zusätzlichen Schulraums (vier Räume und Aufenthaltsraum/Mensa für Schüler) durch Umbauten, auch innerhalb der alten Turnhalle, sind angedacht. Dieses „Optimieren im Bestand“ ist die erste Phase des Phasenmodells, die bis Ende 2024 umgesetzt sein soll.

Der Neubau soll möglichst bis zum Schuljahr 2027/28 bezugsfertig sein

In Phase II wird nur noch ein mehrgeschossiger Neubau auf dem Baufeld B, dem heutigen Lehrerparkplatz, erstellt. Der Planungs- und Schulausschuss erteilten dafür am Montag einstimmig den Planungsauftrag. Entstehen soll ein Gebäude mit ausreichender Größe, das mit Verzicht der Jovyplatzbebauung (Baufeld C) über Kapazität verfügt, um die Funktion als Ausweichstandort weitestgehend erfüllen zu können, wenn im nächsten, dritten Phasenschritt am Altgebäude gearbeitet wird (Sanierung bzw. Abriss/Neubau ist noch zu entscheiden). Der Neubau soll dementsprechend nicht nur das neue naturwissenschaftliche Zentrum mit Fachräumen, sondern auch allgemeine Unterrichtsräume vorhalten, mit angepeiltem Bezug zum Start des Schuljahres 2027/28. Zur Lösung der komplexen Aufgabe soll nun zügig ein Architekturwettbewerb ausgelobt werden.

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Sollten nicht alle Bedarfe als Ausweichstandort für die Phase III im künftigen Neubau gedeckt werden können, informierte Stadtbaurat Volker Kreuzer, so könnten zeitlich begrenzt Containermodule auf dem Jovyplatz und der Wiese neben dem Schwimmbad (Baufeld A) aufgestellt werden. Rainer Weichelt informierte weiter, dass für die entfallenden (Lehrer-) Parkplätze im Baufeld B zurzeit vorhandene Ersatzflächen im näheren Umfeld der Schule betrachtet und ausgewertet würden. Jörg Baumeister (CDU) regte an, den von mehreren Seiten auch auf dem Riesener Forum geäußerten Vorschlag, die alte Turnhalle als Potenzialfläche in die Neubaupläne einzubeziehen, in die Planung aufzunehmen.

Schulleiterin begrüßt die Lösung des Raumproblems zur Stärkung des Standortes

Riesener-Direktorin Verena Wintjes begrüßte den Startschuss für den Riesener-Neubau und dankte für die Lösungen der Raumprobleme. Sie denke, dass diese Stärkung die Umsetzung des Lehrplans ohne Einschränkungen ermögliche, mit einer modernen Pädagogik, wie sie das Kollegium favorisiere und für die das Riesener stehe. Einer Stärkung des Standortes, „die auch dazu führen wird, dass Eltern im kommenden Jahr ihr Kind mit gutem Gefühl bei uns anmelden können“.