Gladbeck. Die Gladbecker Christdemokraten fordern einen schnellen Entscheid zur Zukunft des kath. Berufskollegs. Sie üben Kritik am Rückzug des Bistums.
Die CDUin Gladbeck fordert nach dem WAZ-Bericht über Begehrlichkeiten aus Nachbarkommunen, die finanziell angeschlagene Johannes-Kessels-Akademie (JKA) übernehmen zu wollen, „alles dafür zu tun, dass dieses ganz besondere Berufskolleg in Gladbeck erhalten bleibt“. Die CDU plädiert in ihrer Stellungnahme auch „für den Erhalt der Trägerschaft durch den Johannes-Kessels-Akademie e.V., der dem Diözesan-Caritasverband des Bistums Essen angeschlossen ist“.
Lesen Sie auch:
- LeidenschaftGladbecker (72) baut Modellwelten aus Mosaik-Steinchen
- Mitmachen: Stadt organisiert Typisierungsaktion für krebskranken Max
- Fahrschule: Mit 76 Jahren – Fahrlehrer ist seit fast 50 Jahren im Dienst
- Musikschule Gladbeck: Preise, Instrumente, Kurse für Kinder
- Berufskolleg: Gladbeck droht Verlust der Kessels-Akademie an Nachbarstadt
- Streik in Gladbeck: Keine Müllabfuhr, Kitas und Busse
Es müsse möglichst umgehend eine Lösung für das katholische Berufskolleg als Ausbildungsstätte für Mangelberufe im Sozial- und Gesundheitswesen her. Eine Finanzzusage bis 2026 helfe der JKA nur eingeschränkt. „Wie will man Lehrerinnen und Lehrer, besonders aber Studierende sowie Schülerinnen und Schüler für eine Schule gewinnen, deren Zukunft nur kurzfristig gesichert ist?“, fragen Fraktionschef Dieter Rymann und Stadtverbandsvorsitzender Dietmar Drosdzol.
Ausbildungsstätte in Gladbeck ist ein unschätzbarer Standortvorteil
Es gebe Kooperationen zwischen freien und öffentlichen Schulträgern in der Nachbarschaft, das gelte es für Gladbeck hinzubekommen, „auch mit eigenem Geld“. Die CDU nehme aufmerksam zur Kenntnis, „dass offensichtlich drei Nachbarkommunen – Bottrop, Dorsten, Gelsenkirchen – Interesse haben, die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern zu übernehmen“. Das sei nur zu verständlich, wenn man auf die dramatische Mangelsituation beim pädagogischen Personal schaue und auf lange Wartelisten aufgrund fehlender Betreuungsplätze auch in Gladbeck. „Würden wir die JKA nach Bottrop, Dorsten oder Gelsenkirchen wegziehen lassen, würden wir einen unschätzbaren Standortvorteil aus der Hand geben: Die Nähe der Ausbildungsstätte JKA zu unseren Kitas“, so die CDU.
+++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook+++
Kritik folgt in Richtung Bistum Essen. „Seit Jahren müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass sich die katholische Kirche im Bereich Bildung und Erziehung auf dem Rückzug befindet“, so die Christdemokraten, etwa auch mit der Aufgabe der Trägerschaft von Kitas. „Wir erwarten deshalb ein klares Wort des Essener Bischofs Dr. Franz-Josef Overbeck zur Verantwortung der Kirche für Kitas und Schulen, ganz besonders im Fall der Johannes-Kessels-Akademie. Wer sich immer nur auf dem Rückzug befindet, darf sich nicht wundern, wenn man ihn nach seiner gesellschaftlichen oder politischen Relevanz fragt“, mahnt die CDU.