Gladbeck. Das Bürgeramt in Gladbeck ist seit kurzem auch mobil unterwegs. So sind Hausbesuche möglich. Wer den neuen Bürgerkoffer bislang genutzt hat.

Auch im Gladbecker Rathaus schreitet die Digitalisierung immer weiter voran. Für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet das: Mehr Service, der online geboten wird. Und das erspart so einige Wege zu den Ämtern. Jüngstes Beispiel: Der Bürgerkoffer der Verwaltung. Der große schwarze Kasten voller Hightech macht den Service des Bürgeramtes mobil.

Ende September 2022 wurde das neue Angebot vorgestellt. Es ist gedacht für die Menschen in der Stadt, die in ihrer Mobilität so stark eingeschränkt sind, dass ihnen der Weg ins Rathaus nicht mehr möglich ist. Wer zum Beispiel einen neuen Personalausweis benötigt, der kann einen Termin vereinbaren – und das komplette Verfahren so bequem von zu Hause aus erledigen. Der schwarze Kasten enthält ein Notebook, Drucker, Scanner sowie ein Visualisierungs-Änderungsterminal und einen Fingerabdruckscanner.

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Der neue Service vom Gladbecker Bürgeramt ist z.B. für Menschen, die an Bett gefesselt sind

Der neue Service ist gedacht für den Einsatz bei Menschen im Rollstuhl beispielsweise, und für Menschen, die ans Bett gefesselt sind. Aber auch Seniorenheime können Termine für ihre Bewohnerinnen und Bewohner vereinbaren. Angedacht ist zudem auch, mit dem Bürgerkoffer in den Seniorenbüros in Gladbeck Station zu machen. Bislang, so Stadtsprecher David Hennig, haben allerdings nur private Termine stattgefunden. Neun Mal sei der Bürgerkoffer seit Einführung unterwegs gewesen. Für die nächsten Tage seien zwei weitere Einsätze bereits gebucht.

„Die ersten Erfahrungswerte zeigen, dass die Einsätze besser und schneller laufen als ursprünglich angenommen“, erklärt David Hennig. Anfangs sei man von etwa anderthalb Stunden pro Besuch ausgegangen. Gezeigt habe sich dann, dass die Mitarbeitenden vom Bürgeramt – es sind immer zwei gemeinsam mit dem Koffer unterwegs – aber lediglich zwischen 50 bis 60 Minuten brauchen. Bei den Gladbeckern, so der Stadtsprecher, sei der neue Bürgerkoffer bestens angekommen, man erfahre durchweg eine positive Resonanz.

Alle Anliegen bislang drehen sich um den Personalausweis

Gebucht wurde das mobile Bürgeramt bislang ausschließlich für Angelegenheiten in Sachen Personalausweis. „Viele andere Dinge kann man auch von einer bevollmächtigten Person erledigen lassen, beim Personalausweis geht das aber nicht.“

Termine beim Bürgeramt buchen

Wer einen Termin für den Bürgerkoffer buchen möchte, kann sich unter 02043 992026 ans Gladbecker Bürgeramt wenden.

Der Bürgerkoffer der Bundesdruckerei macht die standortunabhängige Beantragung und Ausstellung von Ausweisdokumenten, Meldebescheinigungen, Führungszeugnissen etc. möglich.

Weitere Dienstleistungen, die für die Gladbecker Bevölkerung digital angeboten werden können, setzt die Verwaltung sukzessive um, wie z.B. die Beantragung von Handwerkerparkausweisen. Alle Angebote, so Stadtsprecher Hennig, werden dann im Serviceportal der Stadt gebündelt, www.gladbeck.de.

Ein Fragezeichen stand anfangs bei der Einführung des Koffers noch hinter dem Personalaufwand, den der digitale Service mit sich bringen wird. Erledigt werden die Touren nämlich nicht etwa mit zusätzlichen Kräften, die das Bürgeramt dafür zur Verfügung gestellt bekommen hat. Vielmehr fehlen bei jedem Einsatz zwei Mitarbeitende im Bürgerbüro. Die Beeinträchtigung des Betriebes im Amt habe sich aber zum Glück als gering herausgestellt. Das Team im Bürgeramt versuche immer, die Termine mit dem Bürgerkoffer langfristig zu planen und möglichst auch zu bündeln.

Im Bürgeramt in Gladbeck läuft der Betrieb mittlerweile reibungslos

Und auch im Gladbecker Bürgeramt laufe der Betrieb momentan reibungslos, die neuen Strukturen, wie beispielsweise die Online-Terminvereinbarung – hätten sich etabliert. Hennig: „Alle Anliegen können zeitnah bearbeitet werden.“

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Ein Blick aufs vergangene Jahr: 2022 wurden im Bürgeramt laut Auskunft der Verwaltung insgesamt 21.027 Termine und 7557 Serviceschalteranliegen bearbeitet. Ein reibungsloser Ablauf sei immer dann garantiert, wenn auch die Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen im Blick behalten. So sollten zum Beispiel Dokumente immer rechtzeitig vor Ferienbeginn beantragt werden. Sonst könnte es eng werden.