Gladbeck. Offizielle Coronatests werden immer seltener nachgefragt. Wie die Testzentren reagieren und ob Gladbecker sich noch testen lassen können.
Zum 1. Februar ändert sich noch einmal die Coronaschutzverordnung in NRW. Viele Vorschriften fallen weg – etwa die Maskenpflicht in Bussen und Bahnensowie die Isolationspflicht. Schon vor einiger Zeit ist die Verpflichtung, sich „freizutesten“ entfallen. Auch sonst wird immer seltener ein Test verlangt. Was heißt das also für die Testzentren in Gladbeck?
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Auf der Internetseite des Kreises sind für Gladbeck immer noch 30 Teststellen aufgelistet. Diese Liste entspreche dem Informationsstand, sagt Sprecherin Svenja Küchmeister. „Sobald wir von einer Änderung erfahren, pflegen wir diese ein.“ Sie schränkt jedoch ein, dass man in den zurückliegenden Monaten immer wieder habe feststellen müssen, dass einzelne Teststellen Änderungen nicht mitteilten.
Testzentrum am Schloss Wittringen in Gladbeck hat geschlossen
Tatsächlich scheint es an mindestens einer Stelle veraltete Informationen zu geben. Der Kreis führt in seiner Liste nach wie vor das Testzentrum am Schloss Wittringen auf. Auf der Internetseite des Anbieters ist dieser Standort jedoch nicht mehr zu finden, stattdessen bietet er Buchungen für die Wittringer Apotheke an.
Ein Vorgehen, das so eigentlich nicht in Ordnung ist, da die Teststellen auf Antrag durch die Kreisverwaltung beauftragt worden seien, erläutert Svenja Küchmeister. Deshalb bestehe die Verpflichtung, „uns die Schließung mitzuteilen“.
Nicht mehr alle Testzentren sind noch rentabel
Das betont auch Patrick Schürhoff, der für die Schreurs Consulting Group die Testcov-Zentren verantwortet. Der Anbieter betreibt seine Stationen auf dem Festplatz und im Glückauf-Center. Daran halte man mindestens bis zum 28. Februar fest, erklärt Schürhoff. Auf dem Festplatz habe sich die Nachfrage bei 50 bis 100 Tests pro Tag eingependelt, im Center bei 20 bis 45.
Die Gruppe betreibt in ganz NRW noch 21 Testzentren, in Spitzenzeiten waren es 43. Schürhoff macht keinen Hehl daraus, dass längst nicht mehr alle diese Standorte rentabel sind, doch noch gleiche es sich aus. Und: „Es hat sich ja lange Zeit für alle Betreiber gelohnt. Jetzt gehört es zur Verantwortung dazu, dass wir erst einmal weitermachen.“
Vielfach bieten Ärzte und Apotheken die Tests in Gladbeck an
Vielfach bieten in Gladbeck Apotheken und Ärzte den Test-Service an. Dorothee Pradel ist Kreisvertrauensapothekerin, nimmt in ihrer Elefanten-Apotheke in der Stadtmitte auch Tests ab. Das will sie beibehalten. Sie geht davon aus, dass es die Kolleginnen und Kollegen ebenfalls so halten werden. Denn: „Wir haben das Personal ja da.“
Klar, die Nachfrage sei gesunken, aber es gebe immer noch relativ viele Menschen, denen so ein Test wichtig sei. Vor einem Besuch im Altenheim reiche zwar theoretisch ein negativer Selbsttest, einige Häuser bestünden aber auf einen offiziellen Test. Andere nutzten die Möglichkeit des kostenlosen Tests, sparen sich so den Kauf, so Pradel.
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Die Arztpraxen hätten die Tests zur medizinischen Diagnostik eingesetzt, sagt Gregor Nagel, Vorsitzender des Ärztenetzwerks Gladbeck. Es bestehe bei allen Medizinern, die offiziell als Teststellen registriert sind, weiterhin die Möglichkeit, „dass sich dort jeder testen lassen kann“. Er gehe davon aus, dass die Ärzte, die das Angebot einstellen, sich auch beim Kreis abmelden. In der Praxis im Hausarztzentrum werde der Service weiterhin angeboten. Denn für Aufnahmen im Krankenhaus sei der Abstrich durch eine registrierte Covid-Teststelle immer noch gefordert.