Gladbeck. In Gladbeck sind jetzt die Bauarbeiten für das Fernwärme-Großprojekt gestartet. Anwohner und Autofahrer müssen mit Sperrungen rechnen.
Sie sehen von weitem aus wie ein großer Stapel Lakritzstangen. Die je zwölf Meter langen Rohrleitungen, die jetzt für das Fernwärme-Großprojektin Gladbeck aneinandergefügt im Boden verschwinden. Über eine Länge von insgesamt 2,7 Kilometer erschließt die Uniper Straßenzüge in Rentfort-Nord, so dass 1500 Wohneinheiten angeschlossen werden können. Die ersten Tiefbauarbeiten starten am Mittwoch im bereits gesperrten Abschnitt der Schwechater Straße zwischen Berliner- und Fritz-Erler-Straße.
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Die Fernwärmeleitung mit 15 Zentimetern Durchmesser wird in etwa 1,20 Metern Tiefe abschnittsweise verlegt. Neben der Schwechater Straße folgen nach und nach Baustellenabschnitte auch an der Enfield-, Berliner - sowie Woorthstraße. Die neue Leitungstrasse wird an das bestehende Fernwärmenetz an der Verteilerstation Talstraße in Schultendorf angeschlossen. Zugeleitet wird die Wärme mit bis zu 19 Bar Druck vom Uniper-Kraftwerk in Scholven. Das Projekt hat ein Potenzial von 12,5 Megawatt für 1500 Wohneinheiten, die öl- und gasunabhängig beheizt werden können.
2500 Tonnen schädliches Kohlendioxid lassen sich einsparen
Bürgermeisterin Bettina Weist und Uniper-Geschäftsführerin Nikola Feldmann eröffneten die Arbeiten mit einem ersten Spatenstich am Bau- und Lagerplatz auf dem Sportplatz an der Berliner Straße. Die Bürgermeisterin begrüßte „die umweltfreundliche Art des Heizens“, mit der sich vergleichsweise 2500 Tonnen umweltschädliches Kohlendioxid jährlich an Ausstoß einsparen ließen. Sie unterstrich mit Blick auf Energiekrise und Ukraine-Krieg, dass sich die Kommune so auch „in der Energieversorgung breiter und unabhängiger von Energielieferanten aus dem Ausland“ aufstelle.
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Im Herbst soll die neue Fernwärmetrasse fertig sein und vor der Freigabe in den Probebetrieb gehen. Die Uniper geht von einer Gesamtinvestition von 16 bis 17 Millionen Euro aus. Trotz der Straßensperrungen in Teilabschnitten soll den Anliegern der Zugang zu den Grundstücken stets ermöglicht werden und auch Rettungsfahrzeuge Zufahrtsmöglichkeit haben. Aktuelle Informationen über die Projekthomepage: https://uniper-waerme-rentfort-nord.de/