Gladbeck. Das neue Ensemble des Senioren-Theaterworkshops überzeugt mit Mut, schauspielerischer Vielfalt und Gesang. Weitere Aufführungen in Gladbeck.
„Schmetterlingsgefühle“, also das verliebte Kribbeln im Bauch, gibt es bis ins hohe Alter. Das bewies das Ensemble des neuen Theater-Projekts für Senioren bravourös und facettenreich bei der gelungenen Premiere im Fritz-Lange-Haus in Gladbeck.
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Unter der Leitung der Profis Jens Dornheim und Dominik Hertrich vom Theater Glassbooth wurde ein fröhliches Stück (40 Minuten) erarbeitet, in dem nicht nur die Tücken der Liebe und die des Alters komödiantisch aufs Korn genommen wurden. Denn auch die Bürokratie, die sicher nicht nur Senioren graue Haare wachsen lässt, bekommt ihr Fett weg.
Chocolatier Bonmot betört die Damen als Galan alter Schule
In Form des Amtes für Schmetterlingsgefühle, unter strenger Aufsicht von Sachbearbeiterin Frau Distelfalter (Brigitte Vollenberg), bei der Jacqueline Motzke (Marianne Wüstefeld), Anneliese Schmidt (Lisa Bachmann) und Agatha Listenreich (Ruth Scheller) sich auf echte Schmetterlingsgefühle überprüfen lassen wollen.
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Die wallen auch bald auf, als Gilbert Bonmot erscheint, der um Amtshilfe für die Eröffnung seiner geplanten Chocolaterie ersucht und als Galan alter Schule schnell bei den Damen die Gefühle flattern lässt. Bravourös dargestellt vom ältesten im Ensemble, Siegbert Fidorra (93), der mit sicherer Textbeherrschung auch beim vorgetragenen Liebesgedicht überzeugt.
Am Ende wird in Sachen Liebe alles gut
Die Akteure garnieren ihr Spiel mit Liedbeiträgen (am Klavier toll begleitet von Marianne Wüstefeld), etwa Dorothee Schwers, die Lale Andersens Kleptomanin vorträgt. Passend zu ihrer zwielichtigen Rolle als Trickbetrügerin Pillen Paula, die Schmetterlingsgefühle über Drogen verdealt, damit Dolores von Paine (Claudia Fidorra) beflügelt, letztlich dann von ihrer kriminellen Vergangenheit bei Heizdeckengeschäften eingeholt wird.
Der Saal war mit 75 Zuschauern gut gefüllt, die sich mit vielen Lachern sichtlich gut amüsierten und mit anhaltendem Applaus für die Vorstellung bedankten. Denn am Ende wird in Sachen Liebe alles gut. Davon lässt es sich bei weiteren Vorstellungen in Volmers Weinhandel (5. Februar) und am 26. März im K4 überzeugen.