Gladbeck. Deutschlands heißeste Halde soll endlich gelöscht werden. Die Sanierungsarbeiten in Gladbeck beginnen mit Verspätung. Das sind die Gründe.
Ende November geht die Sanierung der brennenden Halde Graf Moltke in Gladbeck in die nächste Phase. Geeignete Maßnahmen sollen den Kohlebrand, der seit Jahrzehnten im Inneren mit Temperaturen bis 400 Grad schwelt, deutlich reduzieren. Die Arbeiten starten mit einiger Verspätung.
Lesen Sie auch
- Drogenkonsum. Cannabis: Chef der Jugendpsychiatrie lehnt Legalisierung ab
- Neubaupläne. Neues Einkaufszentrum: Suche nach Bomben wird vorbereitet
- Zertifizierung. Erster Palliativpflegedienst in Gladbeck will bald starten
- Problemimmobilie. Hochhaus Steinstraße: Kälte bringt Ruhe – Müllproblem bleibt
- Weihnachtszeit. Glühweinexperte kommt schon seit 20 Jahren nach Gladbeck
Nachdem die Rodung der mit Bäumen bewachsenen Westflanke zum Jahresanfang erfolgte, sollten vorbereitende Arbeiten eigentlich im Juni fortgesetzt werden. Konkret ging es um den Schutz des Wittringer Mühlenbachs, der am westlichen Haldenfuß entlangläuft. Denn insbesondere im Westen der zu Bergbauzeiten einst mit kohlehaltigem Bergematerial aufgeschüttete Erhebung schwelt es im Inneren mit bis zu 400 Grad.
Der Wittringer Mühlenbach muss vor den Bodenmassen geschützt werden
Durch Druck und Sauerstoffeintrag hat sich Restkohle entzündet. Jetzt soll das Brandgeschehen in der Halde durch einen dichten Bodenauftrag an der Westböschung eingedämmt werden, der die Sauerstoffzufuhr in die Halde unterbindet. Um den Wittringer Mühlenbach vor den Bodenmassen zu schützen, soll dieser in einem ersten ca. 160 Meter langen Teilabschnitt verrohrt werden, beginnend an der Kösheide.
+++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook+++
Durch die räumlichen Nähe zum Wittringer Mühlenbach und der B 224 waren umfangreiche Abstimmungen mit der Autobahn GmbH des Bundes, der Stadt Gladbeck und der Emschergenossenschaft erforderlich. Dies dauerten offenbar länger als erwartet. Gemeinsam wurde eine einvernehmliche Lösung als Grundlage der nun beginnenden Haldenbrandsanierung gefunden.
Die Sanierung der brennenden Halde wird voraussichtlich bis 2024 andauern
Jetzt starten die Arbeiten zur Verrohrung des Wittringer Mühlenbachs, die voraussichtlich drei Monate in Anspruch nehmen und von der Firma Plate GmbH aus Ahaus durchgeführt werden. Danach kann dann der Auftrag der Bodenmassen an der Westböschung starten. Dies wird noch einmal rund ein Jahr dauern. Nach Abschluss der gesamten Haldenbrandsanierung wird dann ein neuer Abschnitt des Wittringer Mühlenbachs in offener Bauweise ca. 30 Meter weiter westlich neu errichtet.