Gladbeck. Die RAG saniert ein weiteres Mal die „brennende“ Halde Moltke 1/2 an der B 224 in Gladbeck. Rodungen, Erdaufschüttungen – die RAG hat viel vor.

Die lang geplante Sanierung der Westseite der „brennenden“ Moltkehalde an der B 224 in Gladbeck beginnt am Montag mit ersten Rodungen. Etappenweise wird die Böschung vom Grün befreit – und zwar bis zum Mühlenbach, der am Haldenfuß entlangläuft. Die RAG hat eigens einen Zeitplan geschmiedet.

Bis Januar stehen die Fällarbeitenan, ab Ende Januar wird der Mühlenbach verrohrt, im 2. Quartal beginnt dann die Abdeckung der Halde. Ähnlich wie auf der Ostseite wird die Westflanke mit rund 140.000 Kubikmeter Erdmaterial abgedeckt – um damit das Eindringen von Luft in den schwelenden Bereich zu unterbinden und so letztlich den Brand im Innern des Haldenkörpers zu ersticken. Neun Monate wird das Aufbringen der Erdschicht dauern – immerhin sind dazu 15.000 Lkw-Ladungen erforderlich, erläuterte RAG-Sanierungsmanager Ulrich Ostrawsky dem Planungs- und Umweltausschuss. Das seien (hin und zurück) 30.000 Lkw-Fahrten, „das bedeutet etwa alle drei Minuten eine Fahrt“.

Es wird eine neue Zufahrt auf die Halde direkt an der B 224 gebaut

Die Halde Moltke 1/2 ist von der B 224 gut zu sehen. am Samstag, 27. Februar 2021, in Gladbeck. Die ehemals brennende Halde wird ab dem Frühjahr mit einer Erdschicht abgedeckt.
Die Halde Moltke 1/2 ist von der B 224 gut zu sehen. am Samstag, 27. Februar 2021, in Gladbeck. Die ehemals brennende Halde wird ab dem Frühjahr mit einer Erdschicht abgedeckt. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Um die Belästigung für Anwohner so gering wie möglich zu halten, werde die Halde nicht von der einzigen Zufahrt an der Europastraße im Gewerbegebiet Brauck aus bedient („ohnehin ein Nadelöhr“), sondern von der Kösheide unmittelbar an der B 224 (gegenüber der Baumschule). Erforderlich dazu sei die Verrohrung des Mühlenbaches. Die sei ohnehin nötig, weil der Fuß der Moltkehalde 1/2 beträchtlich Richtung B 224 ausgeweitet werden müsse, damit die Schüttung nicht zu steil und ein Abrutschen des Erdmaterials verhindert werde. Auf dieser „Vorschüttung“ werde die Zufahrt gebaut, auch eine erste neue Berme – das sind die höher gelegenen Wege um die Halde.

Das Aufbringen der Erdschicht selbst sei unerlässlich, da die Brandentwicklung „ihren Lauf nimmt“, so der RAG-Mann. Zuletzt seien Temperaturen in sieben, acht Metern Tiefe „jenseits der 350 Grad“ gemessen worden. Die Haldenflanke müsse daher komplett überschüttet und abgedichtet werden. Handeln sei geboten. Anfang 2023 soll die Maßnahme fertig sein.