Gladbeck. In Gladbeck schließen aktuell Gestaltungssatzungen Photovoltaikanlagen in einigen Siedlungen aus. Die Grünen fordern mehr Kompromissbereitschaft.
Die Grünen in Gladbeck setzen sich dafür ein, die Installation von Solaranlagen auch in Bergarbeitersiedlungen möglich zu machen. Aktuell wird das noch durch geltende Gestaltungssatzungen untersagt.
Die Bundesregierung, so die Grünen in einer Stellungnahme, forciere gerade massiv den Ausbau von Solar- und Windenergie. Eine Schlüsselrolle komme hierbei der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu, in die Energiewende zu investieren. Auch in Gladbeck würden Hausbesitzer Interesse am Thema erneuerbare Energien bekunden. „Durch das bestehende Ortsrecht werden solche Bemühungen jedoch oft ausgebremst“, heißt es in der Stellungnahme weiter.
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Insbesondere das Erscheinungsbild der Bergarbeitersiedlungen solle durch die geltenden Gestaltungssatzungen geschützt werden. Die bestehenden Gestaltanforderungen ließen Solaranlagen hier nicht zu. Die Grünen wollen darüber jetzt im nächsten Klimaschutzausschuss reden. Dem entsprechenden Antrag liege ein Hinweis aus der Bürgerschaft zugrunde. In dem konkreten Einzelfall habe ein Gladbecker geplant, auf seinem Hausdach eine Photovoltaikanlage zu errichten. Mit Verweis auf die Gestaltungssatzung sei der Antrag vom Bauamt aber abgelehnt worden.
Der Erhalt des baukulturellen Erbes darf die energetische Erneuerung nicht verhindern
„Wir haben als eine der ersten Städte bezüglich der Klimakrise den Notstand erklärt. Da verwundert es schon, dass nicht geeignete Wege gefunden wurden, um den Erhalt unseres baukulturellen Erbes mit der Notwendigkeit zur energetischen Erneuerung überein zu bringen“, so der grüne Ratsherr Andreas Rullmann.
Man wünsche sich deshalb eine Ausnahmeregelung in den Gestaltungssatzungen für Solaranlagen. Auch andere klimaverbessernde Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünungen oder kleinere Windkraftanlagen sollten nicht unnötig eingeschränkt werden.
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Die Beseitigung der bisherigen Einschränkungen würden ein deutliches Zeichen für Solaranlagen setzten. „Die Akzeptanz von Solaranlagen ist nicht nur auf Grund der Energiekrise in den letzten Jahren enorm gestiegen. Wenn man alle Regeln zur Installation einhält, darf nicht am Ende unser Ortsrecht der dringend benötigten Installation einer Solaranlage im Wege stehen“, betont Fraktionsvorsitzende Ninja Lenz. Hier müsse es Kompromisse geben.