Gladbeck. Das Büro der Stadt Gladbeck im Problemhochhaus Steinstraße 72 ist nun offiziell eröffnet. Was sich die Bürgermeisterin für den Stadtteil wünscht.

Für die Kinder aus dem Hochhaus an der Steinstraße 72 war der Freitag garantiert so etwas wie ein Feiertag. Zumindest für die kleine Schar Jungen und Mädchen, die sich am Nachmittag auf der Wiese am Haus blicken ließen. Die Stadt weihte ihr frisch renoviertes Beratungs- und Informationsbüro in der Butendorfer Problemimmobilie nämlich mit einem Fest an der Immobilie ein.

Von den Bewohnern ließen sich allerdings nicht sehr viele an der kleinen Bühne blicken, die auf dem Rasen aufgebaut worden war. Bis auf die Kinder eben, die sich nach der Rede von Bürgermeisterin Bettina Weist voller Freude auf die frisch aufgeblasene Hüpfburg stürzten. An die Erwachsenen – vor allem Menschen aus der unmittelbaren Nachbarschaft der Problemimmobilie, Verwaltungsmitarbeiter, KOD und Lokalpolitik – hatte Weist zuvor sehr ernste Worte gerichtet – im Hinblick auf eine wünschenswerte Entwicklung für die Problemimmobilie.

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Gladbecks Bürgermeisterin: An einer guten Nachbarschaft müssen alle gemeinsam arbeiten

Was macht eine gute Nachbarschaft aus, ein Quartier, in dem die Menschen gerne leben? Weist nannte einige Eckpunkte dafür, wie Rücksichtnahme und einen respektvollen Umgang miteinander. Nur gemeinsam, betonte die Bürgermeisterin, sei das zu schaffen. Dass das momentan für das Hochhaus Steinstraße „noch ein frommer Wunsch“ sei, betonte die Bürgermeisterin, sei klar. Aber nur gemeinsam könne man Veränderungen erreichen, an einer guten Nachbarschaft arbeiten.

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Dass dafür in diesem besonderen Fall ein langer Atem gebraucht würde, sei klar. Die schnelle Lösung, wie oft von der Nachbarschaft gefordert, sei nicht machbar. Weist: „Das ist hier kein Sprint.“ Und manchmal, so die Bürgermeisterin weiter, würde sie sich auch wünschen, dass ein bisschen weniger „gemeckert“ werde. Ob damit die Nachbarn des Problemhochhauses gemeint waren, die sich seit Jahren über Lärm, Vermüllung, Ungeziefer und das aggressive Verhalten einiger Hochhausbewohner beschweren, ließ sie offen.

Alle Angebote auf einen Blick

Erstmals geöffnet hat das städtische Büro im Hochhaus Steinstraße 72 am Dienstag, 4. Oktober. Von 10 bis 12 Uhr ist dann zum Beispiel das Schulamt dort zu erreichen; ab 14.30 Uhr bietet das kommunale Integrationsmanagement eine Beratung an; ebenfalls um 14.30 Uhr startet die Spiel- und Nachhilfegruppe vom Maxus. Der KOD ist von 19 bis 20 Uhr vor Ort.

Ein Flyer, der auch im Hochhaus verteilt wird, informiert über alle Angebote im Oktober. Ab November, auch das wird schon angekündigt, wird das Jobcenter zudem jeden ersten Montag im Monat jeweils von 13.30 bis 15.30 Uhr ein Beratungsangebot an der Steinstraße 72 machen.

Von der Lokalpolitik forderte die Bürgermeisterin ein gemeinsames Handeln in Sachen Steinstraße ein. Man müsse alle Chancen ergreifen, um Verbesserungen herbeizuführen. Vieles sei aber auch bereits in die Wege geleitet worden.

Das Büro im Hochhaus Steinstraße 72 ist Anlaufstelle für Mieter und Nachbarn

Das städtische Büro im Hochhaus soll Anlaufstelle für Mieter und Nachbarschaft gleichermaßen sein. Am Freitag wurden Führungen durch die Wohnung organisiert, die die Stadtverwaltung vor einigen Monaten gekauft und renoviert hat. Und im Oktober startet das umfangreiche Beratungs- und Hilfsangebot, das von der Stadt und von vielen Gladbecker Organisationen, Vereinen und Einrichtungen gemeinsam gestemmt wird.