Gladbeck. Immer wieder landen Stoffe in der Biotonne, die dort nicht hineingehören. Eine Kampagne klärt auf – und der Betriebshof Gladbeck macht mit.
Der Zentrale BetriebshofGladbeck (ZBG) beteiligt sich an der Aktion #wirfuerbio – Biomüll kann mehr. Unter diesem Motto bündeln Abfallwirtschaftsbetriebe und Kommunen aus ganz Deutschland ihre Kräfte. Die Kampagne hat das Ziel, die Verunreinigung des Bioabfalls zu minimieren. Grund: Immer wieder landen Materialien in dieser speziellen Tonne, die dort nichts verloren haben.
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Biomüll-Behälter sind seit dem Jahr 2001 in Gladbeck im Umlauf. Derzeit handelt es sich um stadtweit knapp 14.000 dieser Tonnen. „Sicherlich gibt es an Siedlungen mit Eigenheimen und Doppelhaushälften mehr Biobehälter als an Mehrfamilienhäusern“, stellt Leonie Nüfer von der ZBG-Stelle für Öffentlichkeitsarbeit und Kundenservice fest. Das Fassungsvermögen beträgt 60, 80, 120 oder 240 Liter mit 14-tägiger Leerung. Knapp 4000 Tonnen Biomüll kamen im Jahr 2020 in Gladbeck zusammen, ein Jahr darauf war die Menge etwas größer: fast 4200 Tonnen.
Der Betriebshof Gladbeck hat es immer wieder mit Restabfälle und Plastik in der Biotonne zu tun
Aber nicht immer steckt Bio drin, wo Bio draufsteht. Bei Fehleinwürfen handele es sich hauptsächlich um Restabfälle und Verpackungen, beispielsweise aus Kunststoff, weiß Leonie Nüfer. Sie fügt hinzu: „Nach unserer Einschätzung ist die Quote für Fehleinwürfe jedoch relativ gering.“
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Aber wer derartige Abfälle oder andere Materialien, die nicht unter der Kategorie „bio“ zu fassen sind, unwissentlich oder gar absichtlich in die braune Tonne wirft, muss mit Konsequenzen rechnen. Nüfer erläutert: „Bei sichtbaren Fehleinwürfen werden die Behälter mit einem Anhänger versehen, der darauf hinweist, dass sie aufgrund von Fehleinwürfen nicht geleert worden sind.“ Seien die Störstoffe entfernt, werden die Bio-Tonnen bei der nächsten regulären Leerung wieder berücksichtigt. Die Bio-Abfälle werden zur Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland mbH (EGW) in Gescher transportiert, so Leonie Nüfer.
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Sie berichtet: „Die Kampagne #wirfuerbio wurde 2017 konzipiert, um die Störstoffe – allen voran Plastik – im Biokompost zu reduzieren. Damals waren es sechs kommunale Betriebe in Schleswig-Holstein und Hamburg. Heute sind es mehr als 60 kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe aus zwölf Bundesländern.“ Der Kreis Recklinghausen ist ganz frisch mit dabei. Leonie Nüfer: „Er nimmt an dieser Kampagne seit Anfang 2022 teil.“ Sind vor allem die klassische Plastiktüte und ebenfalls die kompostierbare Plastiktüte aus der Biotonne verbannt, führe dies zu einer Verbesserung der Qualität der aus dem Bioabfall gewonnenen Komposterde.
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Was in die Biotonne gehört und was auf keinen Fall
Folgende Abfälle gehören beispielsweise in die Biotonne: Küchenabfälle wie Obst und Gemüsereste, Schalen von Früchten und Nüssen; Speisereste (in Küchen- oder Zeitungspapier), zum Beispiel verdorbene Lebensmittel (ohne Umverpackung), Eierschalen, Filtertüten mit Kaffeesatz, Teebeutel, Brotreste, Knochen, Fischgräten; außerdem Kleintierstreu (ausgenommen „weißes“ Katzenstreu oder Klumpstreu); Ferner ist die Biotonne gedacht für Gartenabfälle – beispielsweise Rasenschnitt, Blumen- und Pflanzenreste, weichen Baum- und Strauchschnitt sowie Laub. Weitere Informationen gibt der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG): zb-gladbeck.de.
Das gehört auf keinen Fall in die Biotonne: Binden und Windeln, Kehricht, Hochglanzpapier von Katalogen und Zeitschriften, Holz- und Kohlenasche, Steine/Sand/Erde, Staubsaugerbeutel, Zigarettenkippen und
-asche. Außerdem haben unter anderem auch Tapetenreste und Textilien nichts in diesem Behälter zu suchen. Gleiches gilt für biologisch abbaubare Sammelbeutel. Leonie Nüfer erklärt: „Diese Beutel können über die Dauer des Kompostierungs- und Vergärungsprozesses in der Verwertungsanlage nicht zersetzt werden und müssen mühsam als Restabfall aussortiert werden.“ Weitere Infos dazu unter https://www.wirfuerbio.de/biomuellwissen/warum-kein-bio-plastik/)
Der ZBG beteiligt sich in Zusammenarbeit mit allen Städten des Kreises Recklinghausen an der Aufklärungs- und Informationskampagne. In diesem Zuge wurden nun zwei Abfallsammelfahrzeuge mit den Motiven der Aktion versehen. Zudem werden alle neu ausgeteilten Bioabfall-Behälter mit einem Aufkleber ausgestattet. Er weist darauf hin, dass insbesondere weder besagte normale noch kompostierbare Plastiktüten in den Bioabfall gehören. Anstelle dieser Beutel können die Bioabfälle lose oder in Zeitungspapier gewickelt entsorgt werden.
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Interessierte erhalten eine Bio-Tonne „kostenfrei in der Höhe des wöchentlichen Restabfallbehälter-Volumens“. „Zusätzliche 20 Liter Biovolumen kosten in 2022 jährlich 21,48 Euro“, ergänzt die ZBG-Sprecherin. Grundstückseigentümer und Hausverwalter können die Behältnisse bestellen.http://Corona-_Parks_in_Gladbeck_werden_immer_schmutziger{esc#232019287}[news]