Gladbeck. Lärm, Müll, Ungeziefer: Damit haben die Anwohner des Gladbecker Problemhochhauses es täglich zu tun. Das demonstrieren sie jetzt vorm Rathaus.
„Wir sind auch Butendorf!“ – unter diesem Slogan findet am Donnerstag, 15. September, eine Informationsveranstaltung der Nachbarschaftsgemeinschaft Butendorf vorm Alten Rathaus in Gladbeck statt. Dabei liegt die Betonung auf „auch“. Um 16 Uhr soll’s losgehen, zeitgleich mit der Ratssitzung. Das Anliegen der Nachbarn ist klar zu benennen: Sie wollen demonstrieren, was sie täglich als direkte Anwohner des Problemhochhauses Steinstraße 72 zu ertragen haben.
Es ist das erste Mal, dass die Anwohner diese Form des Protestes wählen, um auf ihre Nöte aufmerksam zu machen. „Aber es tut sich einfach seit Jahren nichts, wir werden mit unseren Problemen allein gelassen“, sagt Nachbarschaftssprecher Uwe Bergmann.
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Um den Gladbeckern – vor allem aber auch den Vertretern der Ratsfraktionen und der Stadtspitze – zu demonstrieren, was sie Tag für Tag mitmachen, gibt es nun Anschauungsmaterial direkt vorm Rathaus. Ein Infostand wird aufgebaut mit Bildern, die vermitteln sollen, wie stark der Grad der Vermüllung im und am Hochhaus mittlerweile ist. Natürlich stehen die Anwohner auch gerne zu Gesprächen bereit, in denen sie schildern wollen, was sie alles zu ertragen haben.
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Und es wird wohl auch laut werden am Rathaus bei dieser offiziell angemeldeten Kundgebung. Mit Ruhestörungen und unerträglichem Lärm haben die Anwohner der Steinstraße 72 nämlich mehr oder weniger täglich zu tun. Donnerstag wollen sie anschaulich unter Beweis stellen, in welcher Lautstärke und mit welcher Musik sie regelmäßig aus dem Hochhaus beschallt werden. Um möglichste viele Menschen in Butendorf auf diese Aktion aufmerksam zu machen, haben die Nachbarn Flyer im Stadtteil verteilt. Uwe Bergmann: „Wir hoffen natürlich auf möglichst viele Unterstützer. Und wir stehen gerne zu Gesprächen bereit!“