Gladbeck. Die Gladbecker Grünen hatten ein Aus für die Pläne des Nordparks gefordert. Die Stadtverwaltung lehnt dies ab. Das ist ihre Argumentation.

Michael Korn, lokaler Vertreter des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), macht gegenüber der WAZ-Redaktion Gladbeck keinen Hehl daraus, dass das geplante Beleuchtungskonzept für den Nordpark ein Kompromiss von Gegnern und Befürwortern des Projektes ist. Massive Rückendeckung bekommt der Umwelt-Experte von der Grünen-Ratsfraktion, die sogar ein Aus dieser Maßnahme fordert und dies Bürgermeisterin Bettina Weist mitteilte. Sie hat jetzt darauf reagiert – und erteilt dem Ansinnen der Grünen eine klare Absage.

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Michael Berger, Leiter des Büros der Bürgermeisterin, antwortet auf die Stellungnahme des stellvertretenden Grünen-Fraktionschef Bernd Lehmann: „Die Pläne zur Beleuchtung von einzelnen Wegen im Nordpark wurden ausführlich im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität vorgestellt.“ Das entsprechende Artenschutzgutachtens sei bekannt, zudem sei das Vorhaben in einem persönlichen Gespräch erläutert worden. Resultat: „Hieraus ergaben sich für Ihre Fraktion zum damaligen Zeitpunkt keine tiefgreifenden Bedenken oder die Forderungen nach einem Stopp der Maßnahme.“

Beleuchtung Nordpark Gladbeck: Ausschreibungen sind erfolgt, Aufträge vergeben, Materialien bestellt

Die Verwaltung sehe keine Gründe, „die beschlossene Maßnahme und den damit verbundenen langen Planungs- und Beratungsprozess jetzt in Frage zu stellen“. Die Ausschreibungen für die Baumaßnahmen seien erfolgt, Aufträge vergeben, Materialien bestellt. Der Baubeginn befinde sich in Abstimmung und werde zeitnah erfolgen. „Bei einem Stopp müssten alle bestellten Materialien (inkl. Lieferungskosten) sowie der entgangene Gewinn für die beauftragten Firmen getragen werden“, so Berger. Er erklärt: „Die Maßnahme ist mit 160.000 Euro gefördert, der Eigenanteil beträgt 40.000 Euro. Bei einem Stopp der Maßnahme würde keine Förderung erfolgen, und somit müssten alle anfallenden Kosten allein durch die Stadt Gladbeck getragen werden.“

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Aspekte des Artenschutzes seien in die Planung eingeflossen, beispielsweise durch die Reduzierung der Leuchten von 40 auf 32. Berger: „Auf die Beleuchtung des kompletten südlichen Ufers wird verzichtet, um dort ein dunkles Jagdhabitat für die Fledermäuse zu erhalten. Bei der für die Insekten wichtigen Lichtfarbe konnten wir die Wünsche des Nabu und Vorgaben der Artenschutzprüfung (2400 Kelvin) deutlich unterbieten. Mit 1800 Kelvin wird der entscheidende Anteil von Grün und Blau im Licht somit weiter reduziert.“

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Als weitere Punkte sind unter anderem aufgeführt: Bewegungssensoren, begrenzte Beleuchtungszeiten, und gerichtetes Licht, das nicht in alle Richtungen streut, sowie ein Monitoring. „Im Übrigen werden wir im Zuge der Maßnahme die bereits vorhandene Beleuchtung auf der Talstraße im gleichen Zug auf LED umrüsten.“ Die Verwaltung kommt zu dem Schluss, dass die Belange der Fauna berücksichtigt sind und das Sicherheitsgefühl der Menschen verbessert werde.

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