Essen. Auch das Elisabeth-Krankenhaus Essen lässt Väter nicht auf die Geburtsstation. Der Coronaschutz gehe vor. Aber sie dürfen im Kreißsaal dabeisein.

Auch in Essens größter Geburtsklinik gelten zwei Jahre nach Beginn der Pandemie noch strenge Coronaschutz-Regeln. „Wenn eine Frau mit Blasensprung, aber noch ohne Wehen, bei uns aufgenommen wird, darf einmal täglich ein Besucher kommen“, erklärt Dorothee Renzel, Sprecherin des Elisabeth-Krankenhauses. Und: Auch werdende Väter fallen unter diese Besuchsregel und können ihre Partnerinnen nicht auf die Station begleiten, um den Geburtsprozess von Anfang an mitzuerleben.

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Wie berichtet, hatte sich ein junger Vater über die Auflagen in der Geburtsstation der Uniklinik Essen geärgert: Er hatte seine Frau mit Blasensprung in die Klinik gebracht, wurde aber selbst wieder nach draußen geschickt. So sei er nervös durch die Wohnung getigert, statt ihr in den nächsten 20 Stunden zur Seite zu stehen. Erst als sie im Kreißsaal lag, habe sie ihn anrufen dürfen, so dass er die Geburt seines Sohnes miterleben konnte.

Väter dürfen mit in den Kreißsaal

Im Elisabeth-Krankenhaus halte man es ganz ähnlich, sagt Dorothee Renzel: „Der Vater oder eine andere Begleitperson kommt erst, wenn die Frau den Kreißsaal nicht mehr verlässt, weil sie mit Wehen unter der Geburt ist.“ Wenn diese Phase bevorstehe, informiere entweder die Frau oder die Hebamme die zuvor benannte Begleitperson. Wie auch die Uniklinik habe man es so von Beginn der Pandemie an gehalten, damit die Frauen zumindest während der Geburt nicht auf eine vertraute Begleitung verzichten müssen.

Nur in einem Fall dürfen die Väter oder andere Begleitpersonen nicht mit in den Kreißsaal: Wenn die Frau Covid-positiv sei, könne man das nicht ermöglichen, betont Renzel. „Die werdende Mutter wird dann von der betreuenden Hebamme begleitet.“