Gladbeck. Durch die anhaltende Trockenheit wächst die Waldbrandgefahr in Gladbeck. Förster, Stadt und Landwirte sind in Sorge. Wo Gefahren lauern.
Mit dem Anrollen der nächste Hitzewelle geraten Förster, Landwirte und Stadt mehr und mehr in Sorge: Die Waldbrandgefahr in Gladbeck steigt! „Die Böden in den Wäldern sind so trocken, das Risiko steigt stetig“, zeigt sich Regionalförster Markus Herber äußerst alarmiert. „Die Lage ist erschreckend.“ Auch der Regionalverband Ruhrgebiet setzte eine Warnung ab.
Die Waldböden seien pulvertrocken, „es staubt regelrecht, wenn man durch den Wald geht“, so Förster Markus Herber. Eine ganze Anzahl von Bäumen sei im Frühjahr schon gar nicht mehr grün geworden. Der Boden habe keine Feuchtigkeit mehr – mit dramatischen Folgen für Bäume und Sträucher. „Inzwischen brechen ohne Vorwarnung sieben, acht Meter lange Äste von den Bäumen ab“, berichtet der Förster. Erst dieser Tage habe er das Phänomen im Wittringer Wald selbst beobachtet. „Das ist eine Reaktion der Bäume, weil im Baum der Saftstrom auf Grund des Wassermangels unterbrochen ist“, erklärt er. Der Baum verkleinere mit dem Abwurf gleichzeitig seine Verdunstungsfläche über die Blätter.
Astbrüche im Wittringer Wald können für Spaziergänger gefährlich werden
Herber warnt die Bürger eindringlich vor derartigen Astbrüchen. „Man sollte vermeiden, abseits der Wege zu gehen und auch auf den Wegen höchst aufmerksam sein.“ Außerdem rät er davon ab, in Wittringen oder den anderen Grünanlagen der Stadt zu grillen oder zu rauchen – und schon gar nicht Zigaretten-Kippen einfach wegzuwerfen.
Darauf weist auch der Zentrale Betriebshof der Stadt eindringlich hin, der vom „Stress für die Bäume“ durch die Trockenheit spricht. Die Wege in Wäldern und Parks, so der ZBG, seien sicher, weil der Baumbestand regelmäßig kontrolliert werde. Das Grillen sei nur an den ausgewiesenen Grillplätzen noch erlaubt.
Auch die Landwirte leiden unter der anhaltenden Trockenheit
Unter dem Wassermangel litten, so der ZBG, insbesondere Flachwurzler. Im Wittringer Wald sank bereits der Wasserstand der Teiche, der Wittringer Mühlenbach führe kaum noch Wasser. Der Wassermangel sei, so Förster Herber, inzwischen dramatisch. „Das ganze Wasser des Frühjahrs ist aufgebraucht. Das macht in Anbetracht der kommenden Hitzewelle regelrecht Angst.“ Ganz offiziell, heißt es von der Stadt, stehe der Waldbrandgefahrenindex allerdings „nur“ auf Stufe 3 der fünfstufigen Skala.
Dennoch sind auch Gladbecks Landwirte aufgeschreckt. Die Böden hätten Regen „bitter, bitter nötig“, so Bernd Im Winkel, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsvereins. „Wir wären froh, wenn es mal drei, vier Tage einen Landregen gäbe.“ Das Grundwasser sei bereits wieder deutlich gesunken, „in einem Meter Tiefe ist noch alles trocken.“ Insbesondere der Mais warte „ganz dringend“ auf Wasser.