Gladbeck. Johannes Aldiek verteilte Plakate der Ukraine-Friedensdemo per Rad in ganz Gladbeck. So zieht er Bilanz seiner ungewöhnlichen Solidaritätsaktion.

400 Plakate, 300 Kilometer: Johannes Aldiek, der die restlichen Plakate der Friedens-Demo in Gladbeck per Rad an Interessierte verteilte, zieht eine positive Bilanz seiner Aktion „Radeln für die Freiheit“. „Es hat mir riesig Spaß gemacht, am meisten berührt haben mich die vielen Gespräche und positiven Reaktionen auf meine Aktion“, sagt der Braucker zum Abschluss seines besonderen Engagements. „Es hat mir so viel gegeben, und ich habe keinen Tag bereut.“

200 übrig gebliebene und 200 eigens von der Stadt nachgedruckte Plakate mit der Aufschrift „Gladbeck für den Frieden“ auf blau-gelben Grund (den Farben der ukrainischen Nationalflagge) brachte der 68-jährige Rentner an sieben Tagen innerhalb von zwei Wochen an den Mann bzw. die Frau. Aldiek fuhr von Brauck aus in alle Stadtteile, um die Plakate den Menschen an der Haustür in die Hand zu drücken.

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200 Privatleute baten um eine Friedensplakat für die Ukraine

Etwa 200 Plakate gingen an Privatpersonen, die sich nach dem WAZ-Bericht über die ungewöhnliche Idee des Brauckers, gemeldet hatten. Weitere je 100 Plakate brachte er bei Einzelhändlern und Geschäften sowie in sozialen Einrichtungen wie Kindergärten, Kitas oder Schulen unter. Die Idee: Die Plakate als Zeichen der Solidarität mit den Ukrainern in die Fenster zu hängen.

Bürgermeisterin Bettina Weist unterstütze die Aktion von Beginn an. „Johannes Aldiek gebührt für seinen tollen Einsatz unser ganz herzlicher Dank. Es ist toll zu sehen, wie die Bürger und Bürgerinnen in unserer Stadt mit den blau-gelben Plakaten im ganzen Stadtgebiet ein sichtbares Zeichen für den Frieden in der Ukraine setzen und die Menschen, die in unserer Stadt Zuflucht suchen, willkommen heißen.“

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Friedens-Radler Aldiek konnte auch alte Kontakte wieder aufleben lassen

Aldiek selbst, der beim Radeln durch die Stadt ganz nebenbei „viele Ecken in Gladbeck neu oder wiederentdeckt“ hat, freute sich über die netten Gespräche, die er mit den Plakat-Empfängern führte. „Viele wollten sich den Frust von der Seele reden, boten mir Kaffee oder Kuchen an. Da gab es viele Momente, die mir sehr nahegingen“, berichtet er. Die hätten ihm das Gefühl gegeben, dass sich das Strampeln gelohnt habe.

„Schöne Momente“ seien auch Kontakte zu Gladbeckern gewesen, die er nach vielen Jahren erstmals wiedersah: Ehemalige Nachbarn, Weggefährten aus seiner aktiven Zeit als Tischtennisspieler und aus der Messdienerzeit in St. Marien. „Da wurden Erinnerungen an die Kindheit und Jugend wach, und ich blieb dann auch mal länger als geplant.“