Gladbeck. Sexualisierte und andere Gewaltformen gegen Kinde sollen noch besser erkannt werden. Fachkräfte des Jugendamtes Gladbeck speziell geschult.

Mitarbeitende des Jugendamtes Gladbeck, zu deren Aufgaben es gehört, frühzeitig Fälle von Kindeswohlgefährdung zu erkennen, sind jetzt besonders geschult worden. Sie besuchten eine Weiterbildung im Rahmen des Hochschulzertifikatskurses „Kinderschutz“ der Fachhochschule Münster.

Der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung ist eine zentrale Aufgabe des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) und des Pflegekinderdienstes (PKD) als Fachabteilung des Jugendamtes. Zentraler Punkt ist hier die Einschätzung des Gefährdungsrisikos im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte. Durch dieses Vorgehen werden qualitative Standards gesetzt, denen auch mit regelmäßigen Fortbildungen im Bereich Kinderschutz Rechnung getragen werden muss.

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Zwei Schulungstage zum Thema „Sexualisierte Gewalt“

Eine Analyse in der Abteilung Erzieherische Hilfen zeigte, dass die Fachhochschule Münster, im Gegensatz zu anderen Anbietern mit 14 Tagen und 9 Modulen das umfangreichste und auch das auf den Sozialen Dienst am besten ausgerichtete Format anbieten konnte. Im Gegensatz zu allen anderen Anbietern werden etwa dem Aspekt „Sexualisierte Gewalt“ zwei ganze Tage eingeräumt, was vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse als absolut notwendig erachtet wurde.

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Die kontinuierliche Begleitung und Moderation durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter eröffneten außerdem die Möglichkeit zur Entwicklung eines eigenen Praxiskonzeptes für die Sozialen Dienste in Gladbeck, so dass „qualitativ hochwertige Standards gesetzt werden können“. Insgesamt wurden 13 Mitarbeitende zertifiziert. Im nächsten Schritt sollen auch die freien Träger der Jugendhilfe, Institutionen und andere Kooperationspartner über die Änderungen informiert und dort, wo es möglich ist, beteiligt werden.