Gladbeck. Hundehaufen auf Gladbecker Friedhöfen führen vermehrt zu Beschwerden beim ZBG. Doch das ist es nicht allein, was WAZ-Leser kritisieren.
Hundekot, den Herrchen und Frauchen nicht entfernen, empört immer wieder Menschen in Gladbeck. Erst recht, wenn diese tierischen Hinterlassenschaften zuhauf an einem Ort liegen, der eigentlich mit Würde und Respekt zu nutzen ist – nämlich auf Friedhöfen. Doch nicht allein die Haufen sind’s, die mitunter scharfe Kritik hervorrufen.
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Die städtischen Friedhöfe in der Stadtmitte, Rentfort und Brauck stehen in der Verantwortung des Zentralen Betriebshofs Gladbeck (ZBG). An den Zugängen der Anlagen sind Gassibeutel-Spender angebracht. Leonie Nüfer, beim ZBG zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Kundenbetreuung, weist darauf hin, dass die Plastiktütchen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Nur, so berichtet eine WAZ-Leserin: „Die drei Spender in Rentfort sind seit Wochen immer leer.“
Zentraler Betriebshof Gladbeck: „Es gibt Leute, die sich bevorraten“
Derartige Beanstandungen sind Nüfer nicht neu. Sie kennt die Ursache für die gähnende Leere in den Spendern: „Es gibt Leute, die alle Beutel herausziehen und sich bevorraten.“ Der ZBG komme mit dem „beinahe täglichen Auffüllen“ manchmal nicht hinterher: „Die Kollegen, die vor Ort arbeiten, kontrollieren die Behälter. Es kann sein, dass diese abends zum Feierabend schon wieder leer sind.“
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Umso ärgerlicher, wenn die Gassibeutel zweckentfremdet oder nicht korrekt benutzt werden. Den Hundehaufen „einzusacken“ und dann in irgendein Gebüsch zu werfen, ist nicht im Sinne des Erfinders. Der eingetütete Kot gehört in einen Mülleimer.
Gassibeutel gibt’s gratis
Es sei es überhaupt nicht notwendig, sich einen Gassibeutel-Vorrat anzulegen, so Leonie Nüfer vom ZBG. Die Tüten sind gratis an vielen Stellen in Gladbeck erhältlich – beim Betriebshof an der Wilhelmstraße, in Apotheken, bei Tierärzten und im Rathaus.
Obwohl die Säckchen in Pink, Blau und Grün „sehr gut angenommen werden“, dürften sie so bald nicht vergriffen sein. Im Jahr 2019 hatte der ZBG 24.192 Rollen geordert. In den beiden Folgejahren wurden ebenfalls jeweils 24.192 Rollen à 15 Beutelchen bestellt. Aus Plastik, denn die Papiervariante wäre erheblich teurer, so Leonie Nüfer. Sie berichtet: „Im Jahr 2020 haben wir 5233 Euro bezahlt, 2021 deutlich mehr: 5604 Euro.“
Nicht nur die Hundehaufen-Problematik wird nach Angaben des Betriebshofs „immer präsenter“. Häufiger nehmen Angehörige von Verstorbenen Anstoß am Gebaren von Frauchen und Herrchen auf den Friedhöfen. Nicht nur, dass die Vierbeiner trotz Leinenzwangs frei herumlaufen. Der Betriebshof schildert: „Während einer Beisetzung wurde auf den umliegenden Friedhofsflächen ein Hundetraining durchgeführt und die Trauergesellschaft gestört.“ Die Verantwortlichen hätten sich, auf ihr Verhalten hingewiesen, uneinsichtig gezeigt.
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Klaus Bönig aus Alt-Rentfort meint gegenüber der WAZ: „Für uns ist es selbstverständlich, unseren Hund an der Leine zu führen. Es gibt aber böse Ausnahmen, die alle Hundehalter in Verruf bringen.“ Was ihn störe, sei das Benehmen von Radlern auf den Gottesackern. Nach der Beobachtung des Lesers flitzten die Fahrradfahrer unbehelligt über die Wege: „Ich habe noch nie gesehen, dass jemand vom ZBG die Betreffenden angesprochen hat. Das Radfahren ist auf unseren Friedhöfen verboten.“ Vorschlag: „Man kann doch, wie im Straßenverkehr, ein Schild ,Radfahren verboten’ anbringen.“
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Leonie Nüfer bestätigt: „Das Fahren auf den Friedhöfen ist untersagt, ausgenommen sind Rollstühle und Kinderwagen.“ Die Kontrolle obliege allerdings nicht dem ZBG, sondern dem Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt.