Gladbeck. Mehr als 3000 Gladbecker Kinder, Jugendliche und Erwachsene säuberten vermüllte öffentliche Flächen. Die Akteure fanden dicke Brocken.

Ob es daran gelegen hat, dass in den Jahren 2020 und 2021 die Aktion „Gladbeck putzt“ wegen der Ausbreitung des Coronavirus’ ins Wasser gefallen ist? Jedenfalls sammelten die fleißigen Ehrenamtlichen beim nunmehr 18. Durchgang der Veranstaltung deutlich mehr Unrat aus öffentlichen Anlagen, Büschen und Grünflächen als vor Ausbruch der Pandemie.

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„Die Teilnehmerzahl ist ungefähr so hoch wie sonst“, sagte Leonie Nüfer, beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Kundenbetreuung. 2601 Mädchen und Jungen aus Kindergärten und Schulen sowie Jugendliche machten sich ans Werk. „Einige haben schon am Freitag Abfälle gesammelt“, berichtete Leonie Nüfer, „wegen der Betriebs- und Schulzeiten.“

Akteure holten bei „Gladbeck putzt“ 15 Tonnen Abfall aus öffentlichen Grünbereichen

708 Erwachsene – Privatleute, Mitglieder aus Vereinen, Kirchengemeinden, Parteien, Organisationen und nicht zuletzt Nachbarschaften – schnappten sich ebenfalls Handschuhe und Müllsäcke, um ihre Umgebung vom Abfall einiger Mitmenschen zu befreien. Der älteste Teilnehmer, so die ZBG-Mitarbeiterin, war diesmal ein 98-Jähriger. Er „knöpfte“ sich einen Bereich an der Bahnhofstraße vor. Leonie Nüfer stellte fest: „Es sind eigentlich immer die selben Gruppen, die mitmachen.“ Sie nehmen sich in der Regel auch stets die Reviere vor, in denen sie Jahr für Jahr Ordnung schaffen.

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Eine Menge Abfall klaubten und hievten die Akteure aus der Natur: insgesamt fast 15 Tonnen. „2019 waren es knapp elf Tonnen“, vergleicht Leonie Nüfer. Wie eigentlich bei jeder „Gladbeck-putzt-Aktion“ gab’s wieder auch richtig dicke Brocken. Zum Beispiel an der Kösheide: Jemand hatte dort vier Eimer, gefüllt mit Renovierungsabfällen wie Fliesen, Platten, Bitumen und Bauschutt, entsorgt.

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Auto- und Lkw-Reifen und einen riesigen Treckerreifen karrten rücksichtslose Unbekannte in Grünanlagen. Müzeyyen Dreessen vom Freundeskreis Gladbeck-Alanya: „Wir haben an der oberen Horster Straße beidseitig die Wäldchen sauber gemacht. Neben Kleinmüll in Säcken haben wir auch eine Wohnzimmer-Einrichtung mit Tisch, Sessel und Lampenschirm entsorgt. Viele Mundschutzmasken lagen außerdem überall herum.“

Auch der Türkische Elternverein hatte wieder mit Kind und Kegel am Ehrenmal Müll beseitigt. Der Platz sei bei jungen Menschen sehr beliebt, zum Beispiel als Ort für Heiratsanträge, so der Vorsitzende Özkan Miyanyedi. „Das Ehrenmal war mit viel Konfetti und Glasscherben übersät“, berichtet die stellvertretende Vorsitzende Hatice Duman. Die Kinder hätten bei der Aktion nicht nur großen Spaß gehabt, sondern auch viele Fragen zum Ehrenmal gestellt.

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