Gladbeck. Der Frühling ist da, die Außengastronomie boomt. Darauf reagiert man im Rathaus Gladbeck mit einem Angebot an die Gastronomen in der Innenstadt.

Das Frühlingswetter macht gerade eindeutig Lust auf mehr – auf mehr Zeit, die man im Freien verbringen möchte. Das spürt auch die Gastronomie in Gladbeck: Die Leute genießen den Kaffee, den Snack, der nun wieder draußen serviert werden kann. Darauf reagiert man auch im Gladbecker Rathaus, indem die Gastronomen bei der Schaffung neuer, oder auch der kreativen Gestaltung vorhandener Außenbereiche Unterstützung erfahren sollen.

Im vergangenen Jahr war es noch ein Versuch, der da auf der Rentforter Straße mit dem Ansatz gestartet ist, auf Parkplätzen Mini-Gastrobereiche zu gestalten. Das erste Modul dafür hatte ein Team vom ZBG aus Europaletten gezimmert. Weiß gestrichen, dienten sie als Abgrenzung zur Straße. Später kam dann ein von der Stadt gemietetes Modul dazu. Und obwohl die Möblierung erst relativ spät, zum Ende des Sommer hin, erfolgt war, wurde das Konzept von den Gladbeckern schon gut angenommen.

Die Parklets sollen Gastronomen in Gladbeck zur Verfügung gestellt werden

Deshalb will die Stadt in diesem Jahr auch eigene sogenannte Parklets anschaffen und sie dann interessierten Gastronomen in der Innenstadtzur Verfügung stellen. Parklets – in vielen deutschen Großstädten gehören die kreativen Citymöbel schon zum Straßenbild dazu. Dabei handelt es sich um unterschiedliche wetterfeste Möbelbausteine, mit denen sich direkt im Anschluss an den Gehweg Aufenthaltsräume auf der Straße schaffen lassen. Je nach vorhandenen Platzverhältnissen sind der Kreativität da fast keine Grenzen gesetzt. Die Systeme sind flexibel, können also jederzeit ab- und an einer anderen Stelle wieder aufgebaut werden. Mittlerweile gibt es etliche Anbieter von Parklets auf dem Markt.

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Das Team der städtischen Wirtschaftsförderung schaut gerade nach geeigneten Modulen. „Die sollten dann auch möglichst rasch lieferbar sein, damit sie in dieser Saison ausgiebig genutzt werden können“, erklärt Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung. Geld zur Anschaffung der Parklets erhält die Stadt aus dem Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstadt. Nun müsse man schauen, was finanzierbar ist, denn ganz preiswert seien Parklets nicht gerade.

An der Rentforter Straße wird es wieder zwei Gastroflächen auf Parkplätzen geben

Platz für Blümchen gibt es auch noch: Dieses Parklet lädt auf einer Straße in Essen-Holsterhausen zum Verweilen ein. Es ist nur ein Beispiel für die vielen Möglichkeiten, eine solche Fläche zu gestalten.
Platz für Blümchen gibt es auch noch: Dieses Parklet lädt auf einer Straße in Essen-Holsterhausen zum Verweilen ein. Es ist nur ein Beispiel für die vielen Möglichkeiten, eine solche Fläche zu gestalten. © FUNKE Foto Services | MATTHIAS GRABEN

Fest steht aber bereits jetzt: Auf der Rentforter Straße sollen wieder zwei Parkplätze zu Mini-Gastroflächen werden, die die Imbiss-Läden dort gemeinsam nutzen können. Es haben aber auch bereits weitere Gastronomen aus der Innenstadt Interesse an dieser Lösung angemeldet, erklärt Breßer-Barnebeck. Was die Gestaltung von Außengastronomie angeht, so der Wirtschaftsförderer weiter, hat sich in Gladbeck bereits einiges sehr positiv entwickelt. Als ein Beispiel nennt er den Bereich, den der Betreiber vom Café Goethestraße auf dem Bürgersteig vor seiner Kneipe neu gestaltet hat. „Das sieht ausgesprochen attraktiv aus.“

Thema auch im Wirtschaftsförderungsausschuss

Um die Anschaffung der Parklets für die Gladbecker Gastronomie sowie weitere Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt wird es auch im kommenden Wirtschaftsförderungs- und Bauausschuss gehen. Die CDU-Ratsfraktion hat den Antrag gestellt und um einen Sachstandsbericht der Verwaltung zu den Fördergeldern, und wie sie in Gladbeck eingesetzt werden, gebeten.Der Ausschuss tagt am kommenden Donnerstag, 31. März, um 16 Uhr im Ratssaal im Alten Rathaus.

Dabei müssen die Inhaber von Restaurants, Kneipen, Eiscafés und Co nicht ausschließlich auf die Möbel zurückgreifen, die die Stadt jetzt zur Verfügung stellen will. „Der eigenen Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Es muss eben nur in Abstimmung mit der Stadt geschehen“, betont Breßer-Barnebeck.

Auf der Lambertistraße könnten Parklets aufgebaut werden

Die Parklets seien zudem nicht überall in der Innenstadt einsetzbar. Die Hochstraße sei dafür beispielsweise nicht geeignet. In anderen Bereichen der Fußgängerzone wiederum seien sie gestalterisch sehr gut denkbar. So beispielsweise in der Lambertistraße. Wichtig ist der Wirtschaftsförderung, möglichst bald Module anbieten zu können. Breßer-Barnebeck: „Der Blick in die Fußgängerzone zeigt ja jetzt schon, dass die Leute gerne draußen sitzen.“ Und für viele bedeute es auch nach wie vor coronabedingt einfach mehr Sicherheit.

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