Gladbeck. Gemeindereferentin Beatrix Klein-Wiele aus St. Lamberti Gladbeck gehört zu den ersten Taufspendern des Bistums. Bischof Overbeck beauftragte sie.
Den Auftrag erteilte der Bischof persönlich: Dr. Franz-Josef Overbeck beauftragte im Hohen Dom zu Essen 17 Frauen und einen Mann, in ihren Gemeinden das Sakrament der Taufe zu spenden. Mit dabei Beatrix Klein-Wiele, die seit knapp zwanzig Jahren als Gemeindereferentin in der Propsteipfarrei St. Lamberti Gladbeck tätig ist.
„Neben den Priestern und dem Diakon unserer Pfarrei St. Lamberti werde ich zukünftig Tauffeiern leiten und das Sakrament spenden“, freut sich die engagierte Seelsorgerin, die zur Vorbereitung auf das neue Amt einen mehrtägigen Kurs plus Besinnungstag absolvierte. Ihre erste „Bewährungsprobe“ lässt nicht lange auf sich warten, schon am 4. April wird ein Kind durch die Taufe, die von ihr gespendet wird, in die katholische Kirche aufgenommen werden.
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Ruhrbischof Overbeck: Mit Taufspendern wird das Bistum „ein Stück vielfältiger“
Die 18 Taufspenderinnen und Taufspender, allesamt kompetente und erfahrene Religionspädagogen, sind mit der Beauftragung durch Bischof Overbeck deutschlandweit die ersten Laientheologen, die diesen Dienst ausüben können und dürfen. Mit ihnen werde, so Ruhrbischof Overbeck, das Bild der Seelsorge im Bistum „ein weiteres Stück vielfältiger“ – auch wenn das Amt der Taufspender zunächst auf drei Jahre befristet und im Rahmen einer kirchenrechtlichen Ausnahmegenehmigung ausgeübt werde.
In seiner Predigt erläuterte Overbeck am Samstag, dass die Taufe ursprünglich nur von Bischöfen gespendet wurde. Im Laufe der Zeit sei dies auf die Priester und Diakone übergegangen – nunmehr würden auch nicht geweihte Schwestern und Brüder beauftragt, die Taufe zu spenden. Der Bischof, der den Taufspendern auch die entsprechenden Urkunden überreichte, betonte, dass das Ruhrbistum Essen mit der Beauftragung der außerordentlichen Taufspender „auf eine pastoral schwierige Situation“ reagiere. Er hob hervor, dass mit ihnen sichergestellt werde, dass Eltern, Paten, aber auch erwachsene Täuflinge „eine gelebte Einheit der Feier und Spendung des Taufsakraments mit der sie begleitenden Seelsorge erfahren“.
Beatrix Klein-Wiele aus St. Lamberti bringt Erfahrung als Gemeindereferentin mit
Beatrix Klein-Wiele bringt Erfahrung mit durch eine beträchtliche Anzahl von Jahren im Dienste der Kirche. An der Fachhochschule in Paderborn absolvierte sie in den Jahren 1981 bis 1985 das Studium der Religionspädagogik und wirkte anschließend als Gemeindereferentin in Duisburg, Essen und Bottrop. Seit 2004 ist die 59-Jährige gebürtige Gelsenkirchenerin, die seit langem in Kirchhellen wohnt, in Gladbeck tätig mit Schwerpunkten in Herz-Jesu und St. Franziskus.
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„In der Großpfarrei St. Lamberti bin ich seit einiger Zeit verantwortlich für die Familienpastoral“, macht Klein-Wiele deutlich. Vor allem im umgestalteten Gemeindeheim St. Johannes bietet sie Seelsorge für Familien an, begleitet Familienkreise und macht Angebote für Familiengottesdienste. Auch die Vorbereitung auf die Erstkommunion im Familienkreis ist ihr ein Herzensanliegen.
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Beauftragung zur „außerordentlichen Taufspenderin“ ist für Klein-Wiele folgerichtig
Der Impuls, der sie immer wieder aufs Neue umtreibt und auch antreibt: „Wie können Familie in heutiger Zeit den Glauben leben?“ Eine Aufgabe, die Beatrix Klein-Wiele als Mutter von vier Kindern täglich daheim zu erfüllen hatte. Überhaupt: Auch in ihrer Beauftragung zur „außerordentlichen Taufspenderin“ sieht die Seelsorgerin eine gewisse Folgerichtigkeit. Ihr Credo: „Der Weg zur Spendung der Taufe durch Laien ist kein weiter...“
Aus der Pfarrei-Statistik
In der Propsteipfarrei St. Lamberti gab es im vergangenen Jahr 172 Taufen. In diesem Jahr sind bislang schon 57 Kinder getauft worden.
Die Pfarrei-Statistik berichtet für 2021 von 17 kirchlichen Trauungen. Viele Trauungen wurden allerdings im vergangenen Jahr pandemiebedingt verschoben, in 2022 sind bisher schon 48 Trauungen erfolgt oder terminiert.
148 Jungen und Mädchen gingen 2021 zur Erstkommunion und 82 Jugendliche wurden gefirmt. Allein in St. Josef Rentfort haben sich für dieses Jahr schon mehr als 60 Kinder zur Erstkommunion angemeldet.