Gladbeck. Das Interesse am Corona-Impfschutz ist gering. Als Folge werden Impfstellen im Kreis Recklinghausen geschlossen. Das müssen Gladbecker wissen.
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Gerade einmal 1200 Spritzen gegen das Coronavirus wöchentlich in sämtlichen Impfstellen im Kreis Recklinghausen, das ist wenig. Wilhelm Walter, Vorsitzender des DRK Gladbeck, das an der Horster Straße ebenfalls eine Anlaufstelle betreibt, stellt fest: „Die Nachfrage ist eingebrochen.“ Das äußerst geringe Interesse legt nahe, die Angebote einzuschränken. Und das passiert auch. Zum April werden etliche Impfstellen geschlossen, lediglich drei bleiben kreisweit bestehen.
Zuletzt sei nur die Hälfte von dem, was vor einem Jahr im Impfzentrum jeden Tag verimpft wurde, gespritzt worden, berichtet Svenja Küchmeister, Sprecherin in der Kreisverwaltung Recklinghausen. Dabei handelte es sich aktuell um Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen.
Gladbecks Stadtsprecherin: „Ein eingeschränktes Angebot wäre eine gute niederschwellige Lösung gewesen“
Im Angebot seien alle zugelassenen Wirkstoffe, der aus dem Hause Biontech sei nach wie vor besonders häufig gefragt. Die Nachfrage nach Nuvaxovid von Novavax fiel bescheiden aus. Svenja Küchmeister: „Damit hatten wir bislang 199 Impfungen, 19 am ersten Impftag, in der Folgewoche dann 148 in den drei Impfstellen Castrop-Rauxel, Dorsten und Recklinghausen. In dieser Woche waren es bisher 32.“
Nach Absprache mit den angehörigen Städten wird nun die Konsequenz aus der generell mangelnden Nachfrage gezogen. „Das kommunale Impfangebot wird dem Bedarf angepasst“, kündigt die Verwaltungssprecherin an. Es wird im Kreisgebiet ab 1. April nur noch drei dieser Impfstellen geben – und zwar in Castrop-Rauxel am Europaplatz, in Dorsten im Altstadttreff am Hauptbahnhof und in Recklinghausen in der Vestlandhalle. Öffnungszeiten und Anzahl der Impfstraßen stehen nicht fest. Küchmeister sagt dazu: „Wir werden flexibel und bedarfsangepasst reagieren. Informationen stehen im Internet.“
Das Impfangebot soll flexibel und bedarfsgerecht angepasst werden
Menschen in Gladbeck mögen sich nun fragen: „Fehlt da nicht ein Angebot? Was ist mit der Impfstelle des DRK an der Horster Straße?“ Küchmeister: „Sie wird ebenfalls geschlossen.“
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Ihre Kollegin im Gladbecker Rathaus, Christiane Schmidt, gibt zu: „Wir haben mit dem Kreis noch am Donnerstag Gespräche geführt und bedauern diesen Schritt. Wir hätten es uns anders gewünscht. Wir waren von einer längerfristigen Öffnung ausgegangen.“ Doch die Sprecherin räumt ein, dass rund 100 Impfungen in der Woche wenig seien.
Statt einer Gesamtschließung hätte man ja das Angebot zurückfahren können, meint Christiane Schmidt: „Vor dem Hintergrund des Zuzugs von Ukraine-Flüchtlingen wäre das eine gute niederschwellige Lösung gewesen.“ Denn die Impfquote von 35 Prozent in dem Kriegsland sei gering, der gespritzte chinesische Wirkstoff in der Europäischen Union nicht zugelassen. „Aber wir haben vom Ministerium die Zusage, das Impfangebot bei Bedarf wieder hochfahren zu können“, sagt Schmidt.
Stand Freitagmorgen sind inzwischen etwa 80 Menschen aus der Ukraine in Gladbeck eingetroffen. „Die meisten sind privat untergekommen“, so Schmidt, „16 Menschen wurden von der Stadt in Wohnungen untergebracht.“
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Svenja Küchmeister stellt klar, „dass es weiterhin die Möglichkeit geben wird, gezielt mobile Impfangebote zu machen“. Zudem bestehe die Option, „bei steigendem Bedarf die jeweiligen Kapazitäten der genannten Impfstellen zu erhöhen oder erneut weitere einzurichten“, fügt Patrick Hundt, Leiter der Impfkoordination im Kreis Recklinghausen, hinzu. Nicht zu vergessen ist der Weg zu niedergelassenen Ärzten und einigen Apotheken, um sich einen Impfschutz geben zu lassen.
Alle Informationen zu den kommunalen Impfangeboten stehen auf www.kreis-re.de/coronaimpfung.