Gladbeck. Der Jahresrückblick auf die Arbeitslosenentwicklung in Gladbeck zeigt trotz Corona positive Effekte. Die Omikron-Variante wirkt sich aber aus.

Die Arbeitslosigkeit hat sich von November auf Dezember in Gladbeck kaum geändert. Sie ist um nur eine auf 3983 Personen gestiegen. Das waren aber 531 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beläuft sich im Dezember auf 10,3 Prozent. Damit bleibt sie auf dem Bestwert im Jahresvergleich.

Denn die Arbeitslosenquote konnte unverändert zum Vormonat November gehalten werden. Sie bleibt damit die niedrigste des Jahres 2021. Denn vom Dezember 2020 mit 11,8 Prozent verschlechterte sich zunächst die Arbeitslosenquote in Gladbeck im ersten Quartal 2021 auf 12,1 Prozent und erholte sich dann wieder langsam, indem sie kontinuierlich über die Folgemonate sank. Am Ende des Sommerquartals lag sie im September bereits bei 10,7 Prozent, um im Winter weiter auf 10,3 zu sinken.

2021 wurden insgesamt weniger Arbeitslose gemeldet als im Vorjahr

Im Dezember meldeten sich 611 Menschen (neu oder erneut) arbeitslos, 48 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 602 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit (+35). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 6881 Arbeitslosmeldungen im Geschäftsstellenbezirk Gladbeck, das ist ein Minus von 360 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 7423 Abmeldungen von Arbeitslosen (+964).

Frank Benölken, Leiter der Agentur für Arbeit für den Kreis Recklinghausen, sieht noch Belastung für den Arbeitsmarkt durch die Omikron-Virusvarainte.
Frank Benölken, Leiter der Agentur für Arbeit für den Kreis Recklinghausen, sieht noch Belastung für den Arbeitsmarkt durch die Omikron-Virusvarainte. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Der Bestand an Arbeitsstellen ist in der Stadt im Dezember um 139 Stellen auf 329 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es aber 23 Arbeitsstellen mehr. Denn lokale Arbeitgeber meldeten im Dezember 80 neue Arbeitsstellen. Im Jahresrückblick gingen seit Januar 2021 in Gladbeck 1122 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 303 Jobangeboten.

Die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes betrifft auch den gesamten Kreis Recklinghausen. Im Dezember zählte der Agenturbezirk Recklinghausen 25.073 arbeitslose Menschen und damit 130 weniger als im November (-0,5 Prozent) und 3916 weniger als im Dezember vor einem Jahr (-13,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote verblieb mit 7,7 Prozent auf dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie noch bei 8,9 Prozent.

Agenturchef erwartet steigende Arbeitslosenzahlen durch die neue Virusvariante

„Der Arbeitsmarkt hat einen Jahresendspurt hingelegt und im vergangenen Monat noch einmal einen Rückgang an Arbeitslosen erreicht. Dieser fiel zwar weniger deutlich aus als in den Monaten zuvor, dennoch hat er dazu beigetragen, dass aktuell nur noch 30 Menschen mehr arbeitslos gemeldet sind als zu besten Zeiten vor der Pandemie“, erläutert Agenturchef Frank Benölken die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt im Vest. Benölken bremst aber eine mögliche Euphorie: „Der Markt unterliegt jetzt zwei immensen Kräften: Dem Wintereinbruch und der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus. Beide Effekte sorgen für wirtschaftliche Einbußen, die sich in ihrer Folge auch auf die Beschäftigung und damit steigenden Arbeitslosenzahlen auswirken.“