Gladbeck. Trotz Corona ist der Arbeitsmarkt im Vest auf einem guten Kurs. Dieser Trend ist auch in Gladbeck spürbar – allerdings mit einer Einschränkung.
Der Arbeitsmarkt trotzt der Corona-Pandemie: Im November zählte der Agenturbezirk Recklinghausen kreisweit 25.203 arbeitslose Menschen. Das sind 507 weniger als noch im Oktober sowie 3695 Arbeitslose weniger als im November vergangenen Jahres gemeldet. Ein positiver Trend, der auch in Gladbeck spürbar ist.
Hier hat sich die Arbeitslosigkeit von Oktober auf November um 71 auf 3982 Personen verringert. Das waren 536 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag im November bei 10,3 Prozent. Im Vergleichsmonat des Vorjahres belief sich 11,8 Prozent.
Nur in Recklinghausen gibt es noch mehr Arbeitslose als in Gladbeck
Allerdings: Nur in Recklinghausen gab es mit 5310 Personen noch mehr Arbeitslose als in Gladbeck. Auf dem dritten Platz landete Marl mit 3972 Arbeitslosen. In Gladbeck haben sich im November zudem 511 Männer und Frauen (neu oder erneut) arbeitslos gemeldet, fünf mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 584 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 6270 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 408 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 6821 Abmeldungen von Arbeitslosen (929 mehr).
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Der Bestand an Arbeitsstellen ist im November um 37 Stellen auf 468 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 164 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber in Gladbeck meldeten im November 62 neue Arbeitsstellen, fünf mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1042 Arbeitsstellen ein – gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 305.
„Im November hat sich der Abbau der Arbeitslosigkeit im Vest noch einmal deutlich fortgesetzt, und zwar über nahezu alle Personengruppen hinweg“, beschreibt Agenturchef Frank Benölken die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt. Dies sei nicht nur für Pandemieverhältnisse zufriedenstellend. „Tatsächlich liegen wir heute nur noch um 160 Arbeitslose über dem bislang besten Wert für den Kreis von November 2019. De facto übt Corona also keinen Einfluss mehr auf den Arbeitsmarkt aus“, so Benölken weiter. Eine Trendwende prognostiziert Benölken nicht: „Selbst dann, wenn die derzeit wieder angespanntere Gesundheitslage zu wirtschaftlichen Einschränkungen führen sollte, hat der Gesetzgeber mit dem erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld bis Ende März 2022 dafür gesorgt, dass daraus keine Entlassungen resultieren müssen.“
Der Fachkräftemangel bleibt ein Problem – auch in der Gastronomie
Sorgen bereite der Blick auf den Fachkräftebedarf: „Gerade aus Berufen in Gastronomie und Gastgewerbe hat es während der Pandemie eine starke Abwanderung langgedienter Mitarbeiter gegeben.“ Diese Stellen neu zu besetzen, stelle sich als großes Problem dar, zumal die Attraktivität der Berufe in den letzten Monaten besonders gelitten hätten. Und auch in handwerklichen Berufen falle es immer schwerer, geeignete Nachwuchs- und Fachkräfte zu finden. Benölken: „Daher lautet mein Appell und gleichzeitig Angebot, mithilfe der Arbeitsagentur stärker in individuelle Lösungen, wie zum Beispiel die betriebliche Einzelumschulung, zu investieren.“
Bislang seien kreisweit seit Beginn der Pandemie rund 7320 Anzeigen auf Kurzarbeit für 67.350 Beschäftigte eingegangen, im Vergleich zum Vormonat waren dies 18 Anzeigen mehr. Ebenso erhöhte sich die Anzahl an potenziell betroffenen Beschäftigten um 200. Mittlerweile, so der Agenturchef weiter, liegen die endgültigen Zahlen für die tatsächlich in Anspruch genommene Kurzarbeit von März 2020 bis Mai 2021 vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld im April 2020 für 20.279 Beschäftigte von 3.338 Betrieben ausgezahlt. Ab Juni schwächte sich die Kurzarbeit ab und erzielte den vorläufig niedrigsten Wert im Oktober. Im Zuge des zweiten Shutdowns erfolgte erneut ein kontinuierlicher Anstieg von November bis Februar, ab März entwickelte sich die Kurzarbeit erneut deutlich rückläufig.