Gladbeck. Deutlich stärker als in anderen Städten im Kreis Recklinghausen sind Kinder in Gladbeck von Corona betroffen. Viele Kranke in Kitas und Schulen.

Die Infektionszahlen in Gladbeck bleiben hoch. Allein am Montag meldete das Kreisgesundheitsamt 707 aktuell Infizierte – mit deutlichem Abstand der höchste Wert im gesamten Kreis Recklinghausen, und auch für Gladbeck ein neuer Höchstwert. Dass aktuell so viele Menschen in Gladbeck an Corona erkrankt sind, hat einen Grund.

„Gladbeck ist sehr betroffen, was Fälle in Kitas und Schulen angeht“, berichtet Kreissprecherin Lena Heimers auf Anfrage. Stand vergangenen Dienstag – der Kreis wertet die Zahlen aufgrund der hohen Arbeitsbelastung nur noch einmal wöchentlich aus – waren 19 von 21 Schulen in der Stadt betroffen. „Das ist eine sehr, sehr hohe Zahl“, so Heimers weiter. Viele Schulen hätten Einzelfälle, das gelte auch für Kitas. Einen Schwerpunkt in einer Einrichtung gebe es nicht. In der Nachbarstadt Bottrop spitzt sich derzeit die Corona-Lage rund um eine Kita zu, in der es Freitag einen bestätigten Omikron-Fall gegeben hatte. Dort gab es am Montags bereits 24 weitere bestätigte Corona-Fälle. In Gladbeck ist die Variante bislang noch nicht aufgetreten.

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Bei Fällen bei Kindern und Jugendlichen im schulfähigen Alter ist Gladbeck Spitzenreiter

Bei Kindern unter sechs Jahren sind in Gladbeck aktuell 29 Corona-Fälle bekannt. „Nur in Recklinghausen gibt es mit 40 mehr Fälle in dieser Altersgruppe.“ Bei den sechs- bis 18-Jährigen ist hingegen Gladbeck Spitzenreiter – mit 138 Fällen. „Herten hat in dieser Altersklasse 131 Fälle, Recklinghausen 122, alle anderen Städte im Kreis liegen deutlich unter 100.“ Warum Kinder und Jugendliche ausgerechnet in Gladbeck derzeit so stark betroffen sind, sei unklar. „Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Infektionen im Privaten weitergetragen werden, passieren Ansteckungen schnell, wenn ein Kind das Virus mit nach Hause bringt. Da sind dann schnell auch Eltern, Geschwister oder weitere Verwandte infiziert“, so Heimers.

Indes hat das Land den Kreisen und kreisfreien Städten ein Sonderkontingent Biontech für die Impfungen gegen das Corona-Virus geliefert. Dem Kreis Recklinghausen stehen nun 2581 Vials und damit über 15.000 Impfdosen zur Verfügung, die in den nächsten drei Wochen verimpft werden können. „Mit dieser Lieferung ist es uns nun problemlos möglich, die Bürger entsprechend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission zu versorgen“, erklärt Patrick Hundt, Verantwortlicher für das Impfgeschehen beim Kreis Recklinghausen. Bedeutet: In den kommunalen Impfstellen und bei mobilen Impfungen ist vorerst sichergestellt, dass alle Personen unter 30 Jahren mit dem Biontech-Vakzin geimpft werden. „Wie es danach mit Impfstoff-Lieferungen weitergehen wird, wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.“

In den vergangenen Wochen war die Biontech-Lieferung so knapp ausgefallen, dass nur die Impfungen von Schwangeren mit diesem Impfstoff garantiert werden konnten. Impfwillige über 12 Jahren wurden nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch sowie nach Einschätzung des Impfarztes gemäß des Landeserlasses mit Moderna geimpft, wenn nicht genügend Biontech zur Verfügung stand.

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